Tourismus in Xanten Stadt will Kurtaxe erhöhen

Xanten · Touristen, die in Xanten übernachten, sollen künftig einen höheren Beitrag bezahlen. Die Stadt will sie dadurch an den Kosten des Kurparks beteiligen.

 Der Bewegungsparcours im Kurpark.

Der Bewegungsparcours im Kurpark.

Foto: Markus Werning

Für Touristen dürfte ein mehrtägiger Aufenthalt in Xanten bald teurer werden. Die Stadtverwaltung will den Kurbeitrag um 50 Prozent erhöhen. Er muss von Urlaubern bezahlt werden, die in der Stadt übernachten. Bürgermeister Thomas Görtz (CDU) wirbt für den Vorschlag. „Wir bieten Xantens Gästen eine attraktive Infrastruktur, wir wollen sie an den Kosten angemessen beteiligen“, sagte er unserer Redaktion.

Xanten ist seit 2014 ein anerkannter Luftkurort. Damals wurde auch die Kurtaxe eingeführt, bisher aber nicht erhöht, wie die Stadtverwaltung in ihrem Vorschlag für den Stadtrat schreibt. Aufgrund der gestiegenen Ausgaben für die Unterhaltung des Kurparks sei die Höhe des Kurbeitrages aber neu kalkuliert worden.

Das Ergebnis: Urlauber, die in der Stadt übernachten, sollen künftig eine Kurtaxe von 1,80 Euro pro Tag und Person bezahlen. Bisher sind es 1,20 Euro. Die Stadtverwaltung erwartet durch die Erhöhung des Kurbeitrages ein Plus von 50.000 Euro pro Jahr und kalkuliert mit Einnahmen von dann insgesamt etwa 150.000 Euro. Der Stadtrat stimmt in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag, 11. Dezember, über den Vorschlag ab.

Xantens Einwohner würden von einer höheren Kurtaxe profitieren, erklärt Görtz. Als anerkannter Luftkurort darf Xanten einen Kurbeitrag erheben, um damit teilweise die Ausgaben für Einrichtungen und Veranstaltungen im Kurgebiet zu decken. Die Einnahmen aus der Kurtaxe fließen also zurück in die Erholungsangebote der Stadt. Darunter fällt auch die Instandhaltung von öffentlichen Toiletten und Wegen. Solche Ausgaben müsste die Stadt sonst komplett mit anderen Einnahmen finanzieren.

Der Kurbeitrag wird nicht von allen Touristen bezahlt. Er wird nur bei einer Übernachtung in Xanten fällig. Für Kinder gelten Ermäßigungen. Geschäftsleute und Schülergruppen sind außerdem befreit. Im Gegenzug erhalten Touristen mit der Kurkarte Rabatte, zum Beispiel bei Stadtrundgängen oder in Museen. Die Stadt rechnet im Jahr mit 90.000 Besuchern, die den Kurbeitrag bezahlen müssen. Angaben dazu, wie viele Gäste insgesamt in Xanten übernachten, machte sie allerdings nicht.

Die Stadt baut gerade für viel Geld ihr touristisches Angebot aus. Die Wallanlagen rund um den Stadtkern werden derzeit in einen Kurpark umgewandelt. Fast 5,4 Millionen Euro kostet die Umsetzung. 80 Prozent davon bezahlen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen. Die restlichen 20 Prozent – etwas über eine Million Euro – muss die Stadt tragen. Mehrere Zehntausend Euro will die Verwaltung durch die Einnahmen aus dem Kurbeitrag decken.

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