Einzelhandel in Xanten Stadt will den Handel in der City schützen

Xanten · An der Sonsbecker Straße haben sich mehrere Einzelhändler niedergelassen. Für die Innenstadt ist daraus eine Konkurrenz geworden. Die Stadtverwaltung will reagieren.

 Die Stadtverwaltung will den Einzelhandel in der Innenstadt vor weiterer Konkurrenz am Stadtrand schützen.

Die Stadtverwaltung will den Einzelhandel in der Innenstadt vor weiterer Konkurrenz am Stadtrand schützen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Stadtverwaltung schlägt Einschränkungen für das Gewerbegebiet an der Sonsbecker Straße vor. Sie will verhindern, dass sich weitere Supermärkte und Discounter dort ansiedeln. Dadurch will die Stadtverwaltung den Einzelhandel in der City vor einer wachsenden Konkurrenz am Stadtrand schützen. Darüber muss die Politik aber erst noch beraten: Zunächst stimmt der Planungsausschuss am 14. Mai über die Initiative ab, am 21. Mai schließlich der Rat.

Mit ihrem Vorschlag zieht die Stadtverwaltung Konsequenzen aus einem Gutachten, das von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung erstellt worden ist. Demnach gibt es heute 160 Einzelhändler in Xanten, das sind 18 weniger als 2015 (minus zehn Prozent). Gleichzeitig ist die Verkaufsfläche von 46.230 auf 47.290 Quadratmeter im gesamten Stadtgebiet gewachsen (plus 2,3 Prozent). Von den 160 Händlern haben 73 ihr Geschäft in der Innenstadt. Vor vier Jahren waren es noch 83 der damals 178 Betriebe. Im Zentrum ist die Anzahl der Händler also stärker gesunken (minus zwölf Prozent) als im übrigen Stadtgebiet (minus 8,5 Prozent), „was verdeutlicht, dass die Innenstadt keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Einzelhandelslagen in Xanten aufweist“, schreiben die Gutachter.

Im Gewerbegebiet Sonsbecker Straße haben sie dagegen in vielen Branchen „eine deutlich höhere Ausstattung“ als in der Innenstadt festgestellt. Außerdem weisen sie auf die „ungleichen Kräfteverhältnisse“ innerhalb Xantens hin – damit meinen sie, dass 16 Prozent der Verkaufsflächen in der Innenstadt und mehr als 60 Prozent an der Sonsbecker Straße liegen. Die Gutachter empfehlen deshalb, dass die Innenstadt „in ihrer Entwicklungsfähigkeit“ geschützt werde und „eine Weiterentwicklung der Nahversorgung in erster Linie an anderen Standorten als der Sonsbecker Straße erfolgen sollte“. Mit Nahversorgung sind Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs gemeint, zum Beispiel Lebensmittel.

Die Stadtverwaltung will diese Empfehlungen mit einem neuen Bebauungsplan umsetzen, der für das gesamte Gebiet zwischen Trajanstraße, Bahnhofstraße, Maulbeerkamp, Sonsbecker Straße und Trajanring gelten soll. Dadurch will sie die weitere Ansiedlung von Betrieben, „die Güter auch an Endverbraucher verkaufen“, weitgehend ausschließen. Entlang der Sonsbecker Straße sollen aber „nicht zentrenrelevante Einzelhandelsbetriebe“ zulässig bleiben. Außerdem will die Verwaltung den bestehenden Betrieben einen Entwicklungspielraum zusichern, „der gegenüber dem zentralen Versorgungsbereich Innenstadt verträglich ist“.

 Xanten - Wirtschaft - Einkaufen - Innenstadt und Sonsbecker Strasse - GeschŠfte im Ortskern behalten - nicht alles auf die Einkaufsstr. setzen

Xanten - Wirtschaft - Einkaufen - Innenstadt und Sonsbecker Strasse - GeschŠfte im Ortskern behalten - nicht alles auf die Einkaufsstr. setzen

Foto: Fischer, Armin (arfi)
 Xanten - Wirtschaft - Einkaufen - Innenstadt und Sonsbecker Strasse - GeschŠfte im Ortskern behalten - nicht alles auf die Einkaufsstr. setzen / Xanten - Wirtschaft - Einkaufen - Innenstadt und Sonsbecker Strasse - GeschŠfte im Ortskern behalten - nicht alles auf die Einkaufsstr. setzen

Xanten - Wirtschaft - Einkaufen - Innenstadt und Sonsbecker Strasse - GeschŠfte im Ortskern behalten - nicht alles auf die Einkaufsstr. setzen / Xanten - Wirtschaft - Einkaufen - Innenstadt und Sonsbecker Strasse - GeschŠfte im Ortskern behalten - nicht alles auf die Einkaufsstr. setzen

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Diese Regeln sollen sobald wie möglich gelten – das hätte offenbar direkt Konsequenzen für einige Unternehmen: Sie rechne damit, dass sich weitere Einzelhändler an der Sonsbecker Straße ansiedeln oder bereits ansässige Firmen ihren Standort erweitern wollten, schreibt die Verwaltung. So wolle zum Beispiel ein „überregional tätiger großflächiger Lebensmittelhändler“ seine Verkaufsfläche vergrößern. Das könnte bald schwierig werden.

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