Öffentliche Gebäude Sporthallenreinigung ist ein Sorgenkind

Xanten · Grundsätzlich läuft das Säubern der stadteigenen Gebäude gut und ist preiswerter als durch eine Privatfirma. Nur wenn in den Hallen abends noch ein Training oder Spiel stattfindet, gibt es manchmal am nächsten Tag Beschwerden.

 Auf diesem Bild ist hinten rechts die Landwehr-Turnhalle zu sehen (Archiv).

Auf diesem Bild ist hinten rechts die Landwehr-Turnhalle zu sehen (Archiv).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Stadt hat mit der Gebäudereinigung in Eigenregie weitgehend gute Erfahrungen gemacht. Eine Ausnahme bilden die Sporthallen, wenn am Vorabend Spiele oder Vereinstraining stattgefunden haben. Am nächsten Morgen zum Schulbeginn sollte eigentlich alles wieder sauber sein. Doch das Rathaus erreichen immer wieder Klagen von Schulen, dass die Sportstätten nur unzureichend gesäubert seien. „Insbesondere in Fällen von Krankheits- oder Urlaubsvertretungen entstehen hier oft Probleme“, schreibt die Stadt in ihrem Bericht an den Verwaltungsrat des Dienstleistungsbetriebs (DBX). Sie will daher prüfen, ob die Turnhallenreinigung als besonderer Fall ein externer Anbieter übernehmen könnte.

Vor zwölf Jahren wurde die ausgegliederte Gebäudereinigung wieder in den DBX integriert. Immer mehr Kommunen entschieden sich in der Folgezeit ähnlich, „so das spätestens seit Mitte dieses Jahrzehnts von einem Trend gesprochen werden kann, die Gebäudereinigung wieder fest in die eigenen Verantwortungsbereiche einzugliedern“. Dafür sprechen unter anderem die Kosten, denn bei einer Arbeit durch eigene Mitarbeiter entfallen zum Beispiel Umsatzsteuer sowie der Gewinnaufschlag eines Unternehmens. Über drei Jahre hinweg von 2017 bis 2019 hat die Stadt die Kosten für Eigenleistung und Privatunternehmen gegenübergestellt. Fazit: Eine Reinigung durch eigene Kräfte ist etwa um 90.000 Euro im Jahr billiger.

Ein weiteres Argument für eine hausinterne Gebäudereinigung ist nach Angaben des DBX das Lohnniveau. „Oftmals wird einerseits nicht der branchenübliche Mindestlohn, sondern – wenn überhaupt – der allgemeine Mindestlohn gezahlt, während andererseits vergleichsweise hohe Gewinnaufschläge in die Preiskalkulation aufgenommen werden“, schreibt der Bericht. Gerade als Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst erhielten Kommunen daher die Chance, ihre Personalauswahl bei allen auch hier entscheidenden und legitimen wirtschaftlichen Interessen zudem auch nach sozialen Gesichtspunkten zu treffen, ohne auf Gestaltungsmöglichkeiten verzichten zu müssen.

Außerdem sei bei einem privatwirtschaftlichen Unternehmen Arbeitszeiten, Einsatzzeiten und Arbeitsumfang in der Regel starr geregelt. „Demgegenüber kann das eigene Personal sehr viel flexibler, kurzfristiger und anlassbezogener eingesetzt werden. Gegenüber dem starren System der Fremdvergabe sind somit Kosteneinsparungen ohne Qualitätsverluste realisierbar.“

Der Verwaltungsrat beschloss nun die Eingruppierung der Reinigungskräfte nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. DBX-Chef Harald Rodiek hatte zuvor erläutert, wie schwer es sei, Reinigungspersonal zu finden. „Wir müssen mehr Geld anbieten.“ Durch diese Einstufung erhöht sich der Stundenlohn um rund einen Euro.

Gute Ergebnisse kann laut Stadt auch der Anfang Mai neu eingestellte Objektleiter vorweisen. Die Effizienz sei gesteigert und die Kosten seien gesenkt worden. Ein weiteres Verbesserungspotenzial soll ausgeschöpft werden. Hierzu zählt die Beschaffung moderner Arbeitsgeräte und Materialien. Außerdem will der DBX alle Arbeitsprozesse der Gebäudereinigung überprüfen und im kommenden Sommer einen Bericht vorlegen.

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