Entlastung für Hausärzte und Klinken Mobile Corona-Test-Station kommt

Verdachtsfälle sollen außerhalb von Praxen untersucht werden, um Hausärzte und Kliniken zu entlasten.

 Wolfgang Fritzsche vom DRK Kreisverband Niederrhein überprüft die mobile Sanitätsstation, bevor sie nächste Woche eingesetzt wird.

Wolfgang Fritzsche vom DRK Kreisverband Niederrhein überprüft die mobile Sanitätsstation, bevor sie nächste Woche eingesetzt wird.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Um die Hausärzte in Xanten und den benachbarten Kommunen zu entlasten, richtet der Kreis Wesel ein mobiles Abstrichzentrum ein, in dem dann Menschen auf Corona getestet werden. Das sei mit allen Krankenhäusern und der Kassenärztlichen Vereinigung abgestimmt worden, teilte der Kreis am Donnerstag mit. Im Falle eines Corona-Verdachts müsse ein Patient nicht die Arztpraxis oder Klinikambulanz aufsuchen, sondern werde in der mobilen Station untersucht, erklärte die KV Nordrhein.

Die mobile Abstrichstation soll am Montag die Arbeit aufnehmen und je nach Bedarf stundenweise in verschiedenen Kommunen im Kreisgebiet eingesetzt werden, erklärte der Kreis weiter. Die genauen Standorte und Zeiten der Station sollen den Hausärzten mitgeteilt werden, damit diese ihre Patienten – bei denen es einen begründeten Corona-Verdacht gibt – an die mobile Abstrichstation überweisen können.

Dort soll dann der Test vorgenommen werden. Dabei wird von Screening gesprochen. „Personen, die Corona-typische Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen, Fieber oder Durchfall aufweisen, können sich über die niedergelassenen Ärzte oder die Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 erkundigen, wann und wo das Screening bei ihnen durchgeführt werden kann“, so der Kreis.

Aus Sorge vor einem Ansturm auf die Station sollen die genauen Zeiten und Orte des mobilen Abstrichzentrums nur den niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern mitgeteilt, aber nicht darüber hinaus veröffentlicht werden, teilte der Kreis auf Nachfrage mit.

Es wird befürchtet, dass sonst viele Menschen direkt zur Station gehen, obwohl bei ihnen kein begründeter Corona-Verdacht vorliegt. Dadurch könnte nicht nur die Arbeit der mobilen Sanitätsstation erschwert werden. Menschen, die mit dem Corona-Virus gar nicht infiziert sind, würden sich auch einem Ansteckungsrisiko aussetzen. „Bitte suchen Sie die Abstrichzentren nur nach vorheriger Absprache mit einem Mediziner auf“, schreibt der Kreis Wesel. „Auch wenn derzeit Testmaterial zur Verfügung steht, müssen diese Ressourcen unbedingt geschont und nur dort, wo wirklich nötig, eingesetzt werden.“

Bisher habe die Mehrzahl der Krankenhäuser im Kreis Wesel provisorische Abstricheinrichtungen aufgebaut und betrieben, erklärte der Kreis Wesel weiter. Diese könnten in der bisherigen Form auch aufgrund der beschränkten Ressourcen im Regelfall nur noch befristet vorgehalten werden. Das Engagement der Krankenhäuser sei notwendig gewesen, um die niedergelassenen Praxen, die zunächst die Vielzahl der Abstriche übernommen haben, zu entlasten, erklärte der Kreis. Zusätzlich zur mobilen Station würden in Moers und Dinslaken zwei stationäre Abstrichzentren eingerichtet. Außerdem solle es einen Fahrdienst für bewegungseingeschränkte Menschen geben. Dazu gab es auf Anfrage zunächst keine näheren Informationen.

Die mobile Sanitätsstation wird vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Niederrhein gestellt. Es handelt sich um einen rund sieben Meter langen Anhänger, in dem es einen Behandlungsraum, einen Vorbereitungsraum und einen Aufenthaltsraum gibt. Die mobile Sanitätsstation kostete rund 70.000 Euro und war vom DRK im vergangenen Jahr angeschafft worden, weil es zunehmend Anfragen aus der Bevölkerung nach einer medizinischen Betreuung bei großen Veranstaltungen gibt. Vorher war in solchen Situationen ein Zelt vor Ort aufgebaut worden.

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