Debatte um Abschlussprüfung in Xanten Marienschülerinnen enttäuscht von Ministerin

Xanten/Rheinberg · Wegen der Corona-Pandemie ist weniger Präsenz-Unterricht möglich. Marienschülerinnen machen sich deshalb Sorgen um ihre Abschlussprüfungen und wandten sich an das Land. Aber die Antwort aus Düsseldorf war „bedauerlicherweise nicht sehr positiv“.

 Marienschülerin Sarah Hülsemann

Marienschülerin Sarah Hülsemann

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen machen sich Hunderte Marienschülerinnen Sorgen um ihren Schulabschluss in diesem Jahr. Ein Schreiben des NRW-Bildungsministeriums an die jungen Frauen hat daran wenig geändert, wie Sarah Hülsemann unserer Redaktion berichtet. Sie hatte im Namen der Marienschülerinnen an Ministerpräsident Armin Laschet und Bildungsministerin Yvonne Gebauer geschrieben. Die Antwort sei „bedauerlicherweise nicht sehr positiv“ ausgefallen, erklärte Hülsemann.

Die Rheinbergerin hatte im Februar im Namen der diesjährigen Abschlussklassen der Xantener Marienschule eine Online-Unterschriftensammlung gestartet. Wegen der Corona-Pandemie sei in den vergangenen Monaten der Präsenzunterricht immer wieder ausgefallen, erklärten die Zehntklässlerinnnen. Deshalb sollten die Abschlussprüfungen nicht ausschlaggebend für das Erreichen der Qualifikation nach der zehnten Klasse sein. Sie wollten die Arbeiten schreiben, aber seien der Meinung, dass diese nicht in die Zeugnisnote eingerechnet werden sollten. Die Petition wird online mittlerweile von fast 600 Menschen unterstützt.

Anfang März hatte Hülsemann nach Düsseldorf geschrieben. „Wir wollen ernstgenommen werden und uns später nicht vorwerfen lassen, keine Initiative ergriffen zu haben“, erklärte sie unserer Redaktion, als wir damals zum ersten Mal über die Sorgen der Marienschülerinnen berichteten. Die junge Frau hat deshalb auch die Antwort vom Ministerium an unsere Redaktion geschickt, die vor wenigen Tagen bei ihr eingetroffen ist.

„Uns ist sehr bewusst, dass die vergangenen Wochen und Monate für Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Lehrkräfte und nicht zuletzt für die Eltern eine große Herausforderung waren“, schreibt das Ministerium. „Uns alle aber eint das Bemühen, unter den schwierigen Voraussetzungen das Beste für die Schülerinnen und Schüler zu erreichen.“ Das Ziel müsse sein, dass sie auch in diesem Jahr einen vollwertigen Abschluss erreichen, der bundesweit anerkannt werde. Das Ministerium habe dafür „wesentliche Maßnahmen“ ergriffen, um „faire Prüfungsbedingungen“ zu ermöglichen. So seien zum Beispiel die Prüfungen verschoben worden, um mehr Zeit für die Vorbereitung zu geben. Außerdem gebe es „standardmäßig Spielräume“, „damit Bewertungen immer auch vor dem Hintergrund des tatsächlich erteilten Unterrichts vorgenommen werden können“. Darauf hatte das Ministerium auch schon Mitte Februar unsere Redaktion hingewiesen, als wir erstmals über die Sorgen der Marienschülerinnen berichteten und dazu auch nach einer Stellungnahme in Düsseldorf fragten.

Auf die vielen Unterschriften sei das Ministerium in seiner Antwort dagegen nicht eingegangen, beklagte Hülsemann. Stattdessen seien nur die Regelungen ausführlich aufgezählt worden, die wegen der Pandemie in diesem Jahr gelten und den Schülerinnen aber auch schon bekannt waren. Hülsemann machte deutlich, dass sie enttäuscht sei, auch wenn die Antwort aus Düsseldorf in einer Art ausgefallen ist, wie es „zu erwarten war“.

(wer)
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