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Politik sauer Xantens Rathaus-Ausbau wird deutlich teurer

Xanten · 2019 beschloss Xantens Stadtrat, dass das Dachgeschoss des Rathaus-Neubaus ausgebaut wird. Fast zwei Jahre später muss die Verwaltung mitteilen, dass die Kosten voraussichtlich von 0,4 auf mehr als 1,3 Millionen Euro steigen. Die Politik reagiert verärgert.

 Der Neubau des Xantener Rathauses (links unten im Bild) soll ausgebaut werden (Archiv).

Der Neubau des Xantener Rathauses (links unten im Bild) soll ausgebaut werden (Archiv).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Das Dachgeschoss im Neubau des Xantener Rathauses soll ausgebaut werden, aber die Arbeiten werden teurer als angenommen. Wie die Verwaltung mitteilte, werden die Kosten voraussichtlich bei mehr als 1,3 Millionen Euro liegen. Als der Stadtrat im Oktober 2019 den Ausbau beschlossen hatte, waren dafür nur 400.000 Euro eingeplant worden, wie aus den Unterlagen von damals hervorgeht.

Die Politik reagierte verärgert, als die Kostensteigerung am vergangenen Donnerstag im Hauptausschuss beraten wurde. Olaf Finke (SPD) kritisierte, dass dem Stadtrat seit der Abstimmung 2019 nicht einmal ein Zwischenbericht vorgelegt worden sei – „und jetzt bekommen wir einen Beschlussvorschlag, in dem sich die Kosten fast verdreifacht haben“. Er schlug vor, dass die Entscheidung verschoben wird – und zwar, bis die Politik über den Haushalt der Stadt für 2022 beraten wird, also bis zum Frühjahr.

Auch Peter Hilbig (Freie Bürgerinitiative, FBI) ärgerte sich: Es könne doch nicht sein, dass sich die Kosten von eineinhalb Jahren fast verdreifachten. „Dann ist etwas faul.“ Er machte deutlich, dass er dem Ausbau für diese Summe an diesem Abend nicht zustimmen könne. Pankraz Gasseling (CDU) sagte ebenfalls, dass die Mehrkosten „in Kürze nicht“ beschlossen werden könnten. Aber er sprach sich für eine baldige Entscheidung aus, weil der Ausbau des Dachgeschosses erforderlich sei.

„Ich kann Ihnen versichern, dass wir alles andere als glücklich darüber sind“, sagte der Technische Dezernent Niklas Franke. Die Verwaltung wisse auch erst seit einigen Wochen, dass der Ausbau teurer werde. „Wir waren erschrocken.“ Für die Kostensteigerung gebe es mehrere Gründe. Die erste Kostenschätzung sei fast zwei Jahre alt, seitdem seien die Preise im Bausektor deutlich gestiegen. Die Stadt habe einen neuen Architekten beauftragen müssen, weil der erste das Projekt über Monate nicht vorangebracht habe. Das Gebäude stamme aus den 1970er Jahren, es gebe einen Sanierungs- und Erneuerungsbedarf. Seit 2019 seien Arbeiten dazugekommen, die damals noch nicht geplant gewesen seien. Der Ausbau sei aber „alternativlos“.

Schließlich sprach sich der Hauptausschuss dafür aus, dass der Ausbau bis auf Weiteres ausgesetzt werden soll. Der Stadtrat soll die Verwaltung beauftragen, bis zu den Beratungen für den städtischen Haushalt 2022 belastbare Planungen vorzulegen, damit er dann über das Thema abstimmen kann. Außerdem soll die Stadt künftig bei solchen Bauprojekten regelmäßig über den Stand berichten. Das ist eine Forderung der SPD, die FBI und der ganze Hauptausschuss unterstützten den Vorschlag.

(wer)
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