Häuslebauer in Xanten Rat lehnt Baumpflicht für neue Baugebiete ab

Xanten · Die Baumfreunde hatten beantragt, dass Eigenheimbesitzer in ihrem Garten mindestens einen Baum und zwei Sträucher pflanzen sollten. Der Stadtrat hat das abgelehnt.

 Monika Kirschnick fordert einen heimischen Baum und zwei heimische Sträucher pro Neubau-Garten.

Monika Kirschnick fordert einen heimischen Baum und zwei heimische Sträucher pro Neubau-Garten.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Eine generelle Verpflichtung für alle künftigen Neubaugebiete, dass die Bauherren im Garten mindestens einen Baum und zwei Sträucher pflanzen müssen, ist begraben. Der Rat konnte sich nicht dazu durchringen, eine solche Passage als Vorgabe für weitere Bebauungspläne zu verabschieden. Stattdessen wird künftig geprüft, inwieweit Naturmaßnahmen wie die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern in einem Bebauungsplan festgeschrieben werden können.

Bereits jetzt kann die Stadt solche Naturmaßnahmen aus städtebaulichen Gründen festsetzen. „Diese Möglichkeiten werden seitens der Verwaltung zur Grünstrukturierung der Neubaugebiete genutzt“, betonte die Stadt in ihrer Vorlage an den Rat.

Die Xantenerin Monika Kirschnick hatte diese Verpflichtung für künftige Bebauungspläne, einen heimischen Baum sowie zwei heimische Sträucher pro angefangene 300 Quadratmeter Grundstücksfläche pflanzen zu müssen, gefordert. Wer dem nicht nachkommt, für den sollte nach ihrem Vorschlag ein Pflanzgebot ausgesprochen werden.

Die Stadt aber befürchtet, dass eine solche generelle Verpflichtung zu größeren Grundstücksgrößen führen würde „mit den hieraus resultierenden Baulandpreisen“. Siedlungen mit Reihen- oder Doppelhäusern könnten nicht mehr in jedem Baugebiet realisiert werden, gab sie zu bedenken. Werner Paessens (BBX) sprach sich im Rat dafür aus, den Eigentümern mehr Freiheit zu überlassen. „Wir als Rat können Vorschläge machen. Aber dann muss auch gut sein.“

Als Information für Häuslebauer ist derzeit die Erstellung einer Broschüre „Bunt statt grün“ in Arbeit. „Wir sollten sie abwarten und dann gegebenenfalls wieder aktiv werden“, sagte Bürgermeister Thomas Görtz zu diesem Projekt.

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