Schul- und Vereinssport in Xanten Politik berät über neue Sporthalle

Xanten · Ein Gutachter bestätigt, dass Xantens Sporthallen den Bedarf von Vereinen und Schulen nicht decken. Unklar ist noch, ob ein Neubau oder die Erweiterung einer alten Halle sinnvoller ist.

 Als Standort für eine Drei- oder Vierfachturnhalle schlägt die Verwaltung die heutige Landwehrsporthalle am Schulzentrum vor (im Bild oben rechts).

Als Standort für eine Drei- oder Vierfachturnhalle schlägt die Verwaltung die heutige Landwehrsporthalle am Schulzentrum vor (im Bild oben rechts).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Politik soll in den nächsten Wochen darüber entscheiden, ob in Xanten eine neue und größere Sporthalle gebaut oder ob die Landwehrhalle saniert und erweitert werden soll. Nach Angaben der Verwaltung stehen in der Stadt im Verhältnis zu anderen Kommunen vergleichbarer Größenordnung „deutlich weniger Sportflächen in ballspieltauglichen Hallen zur Verfügung“. Sie schlägt deshalb die Planung einer Sporthalle mit drei oder vier Feldern und mit Tribünen vor – und zwar am Schulzentrum, also am Standort der Landwehrhalle. Das Geld dafür soll von 2021 an bereit gestellt werden. Schätzungen zu möglichen Kosten liegen in den aktuellen Unterlagen nicht vor, es müssten mehrere Millionen Euro sein. Der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur berät am Donnerstag, 24. September, über das Thema Sporthalle. Die Entscheidung fällt schließlich im Stadtrat am 6. Oktober.

Die Verwaltung hatte den Sporthallenbedarf in Xanten durch ein Fachbüro untersuchen lassen. Damit setzte sie eine Forderung der Politik um. Der Stadtrat hatte auf Antrag der SPD im November 2018 einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung mit den Schulen über deren Bedarf spricht, geeignete Bauflächen für eine neue Sporthalle findet, nähere Wirtschaftlichkeitsberechnungen zum Bau einer Zwei- oder Dreifachturnhalle anstellt und dafür Planungskosten in den Haushalt einstellt. Über diese Planungskosten diskutierten CDU und SPD ein halbes Jahr später aber noch einmal, weil es um 50.000 Euro ging und die Christdemokraten die Planungen für die Turnhalle erst einmal verschieben wollten – sie vertraten die Ansicht, dass es aktuell keine Fördermittel für eine Turnhalle geben werde und Xanten ohne Fördermittel keine Turnhalle bauen könne. Schließlich einigten sich CDU und SPD aber wieder, und die 50.000 Euro blieben im Haushalt.

Für die weiteren Planungen wurden mehrere Informationen ausgewertet: die Ist-Situation, die rechtlichen Vorgaben zum Schulsport und die Prognosen für die Entwicklung der Schülerzahlen. Auch die Einschätzung der Vereine wurde berücksichtigt. Im Ergebnis sei der vermutete Bedarf an einer größeren Turnhalle bestätigt worden, erklärte die Verwaltung in ihrer Vorlage an den Stadtrat. Als Standort schlägt sie die Landwehrsporthalle vor, damit die Turnhalle von der Viktor-Grundschule, der Gesamtschule und dem Stiftsgymnasium fußläufig erreichbar sei. Es müsse aber noch geprüft werden, ob ein Neubau oder eine Erweiterung der Landwehrhalle die beste Option sei und ob sich die Landwehrhalle von bisher 1,5 auf drei oder direkt auf vier Spielfelder ausbauen lasse.

Eine Halle mit drei Feldern „würde bereits eine deutliche Verbesserung des Schulsportangebots ergeben und zugleich den ballsporttreibenden Vereinen zusätzliche Trainingsmöglichkeiten eröffnen“. Möglicherweise seien aber auch vier Felder notwendig, falls die Einfachturnhalle des Stiftsgymnasiums wegfallen sollte. Zum Hintergrund: Parallel zu den Plänen für die Sporthalle diskutierten Verwaltung und Politik über die Sanierung der Gebäude von Gymnasium und Gesamtschule. Dabei geht es auch um einen Neubau des Gymnasiums. Die dortige Turnhalle würde dann wegfallen.

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