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Verkehrsberuhigung in Xanten Kübel sollen wieder aufgestellt werden

Xanten · Xantens Verwaltung hält am Konzept zur Verkehrsberuhigung und zur Begrünung der Innenstadt fest. Deshalb soll zuerst eine Lösung für den Busverkehr, dann für die Blumenkübel auf der Rheinstraße gefunden werden.

Einige Blumenkübel sind auf der Rheinstraße geblieben, die anderen sollen auch wieder aufgestellt werden (v.l.): der Technische Dezernent Niklas Franke, Klimaschutzmanagerin Lisa Heider, Bürgermeister Thomas Görtz und Christian Schmitz vom DBX.

Einige Blumenkübel sind auf der Rheinstraße geblieben, die anderen sollen auch wieder aufgestellt werden (v.l.): der Technische Dezernent Niklas Franke, Klimaschutzmanagerin Lisa Heider, Bürgermeister Thomas Görtz und Christian Schmitz vom DBX.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Stadt Xanten überprüft noch einmal die Standorte von drei Pflanzkübeln, die sie Ende vergangener Woche zur Verkehrsberuhigung auf der Rheinstraße aufgestellt und am Dienstag wieder entfernt hatte. Busunternehmen hatten darauf hingewiesen, dass sie mit ihren großen Fahrzeugen nicht mehr durchkommen, wenn sie sich an diesen drei Stellen entgegenkommen. Vertreter der Verwaltung machten in einem Pressegespräch am Mittwoch aber auch deutlich, dass die Pflanzkübel grundsätzlich wieder auf der Rheinstraße aufgestellt werden sollen, aber vielleicht nicht alle drei oder vielleicht an etwas anderen Stellen. Das soll die Prüfung ergeben.

„Wir haben diese Kübel erst einmal wieder weggenommen, um in Ruhe zu überlegen, wie wir es in Absprache mit den Verkehrsunternehmen anders gestalten können“, sagte Bürgermeister Thomas Görtz. Aber er sagte auch, „dass wir an der Idee einer Verkehrsberuhigung und auch Straßenbegrünung mit diesem Konzept festhalten“. Die Verwaltung sei davon überzeugt, „dass es der richtige Weg ist, wie man mit Mobilität in unserer Stadt umgehen sollte“. Bei der Umsetzung des Konzepts sei aber „das eine oder andere im Bereich der Rheinstraße nicht so optimal gelaufen“.

Xanten: Drei Pflanzkübel in der Innenstadt wurden wieder entfernt
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Wo die Pflanzkübel in Xantens Innenstadt wieder entfernt wurden

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Foto: Armin Fischer (arfi)

Insgesamt 16 Pflanzkübel waren am vergangenen Donnerstag auf der Rheinstraße und am Ostwall aufgestellt worden. Damit soll der Verkehr auf diesen beiden Haupterschließungsstraßen verlangsamt und die Aufenthaltsqualität erhöht werden, wie der Technische Dezernent Niklas Franke am Mittwoch erklärte. Außerdem wurde die Innenstadt zur Tempo-20-Zone erklärt – bisher waren in Xantens Zentrum 30 Kilometer pro Stunde erlaubt gewesen.

In Teilen der Bevölkerung stießen die Pflanzkübel auf scharfe Kritik. Autos würden aus der Innenstadt herausgehalten, hieß es. Bürger warnten auch, dass die Rheinstraße durch die Kübel zu eng geworden sei. Einige berichteten, dass sie morgens beobachtet hätten, wie Busse nicht mehr vorwärtskamen, wenn sie an den Kübeln aufeinandergetroffen seien. Kostenpflichtiger Inhalt Diese Erlebnisse schilderte auch ein Busfahrer unserer Redaktion. Vor allem die 18 Meter langen Gelenkbusse hätten diese Schwierigkeiten.

Diese Probleme habe es aber auch schon gegeben, bevor die Kübel aufgestellt worden seien, sagten Görtz und Franke. Das sei bei dem Gespräch mit den Vertretern der Verkehrsunternehmen herausgekommen, und für die Verwaltung sei das neu gewesen. Ihre Planungen hätten darauf beruht, dass die Busse auf den Fahrbahnen blieben. Stattdessen seien sie auch schon vorher auf die Gehwege ausgewichen, wenn sie sich entgegengekommen seien. Das habe sich in den vergangenen Jahren „eingeschlichen“, sei aber gefährlich, erst recht wenn morgens die Kinder und Jugendlichen dort zur Schule oder zum Kindergarten gingen. Die Rheinstraße sei zu schmal, auch ohne Pflanzkübel, als dass zwei Gelenkbusse dort aufeinandertreffen könnten. „Der Busverkehr ist in dieser bestehenden Form mit dieser Straße nicht in Einklang zu bringen“, sagte der Technische Dezernent.

Deshalb werde mit den Verkehrsunternehmen nun auch darüber gesprochen, ob die Fahrzeiten oder die Strecken der Schulbusse und Linienbusse verändert werden könnten, um einen solchen Begegnungsverkehr zu verhindern, erklärten Görtz und Franke weiter. Ein Bus fahre zum Beispiel vom Schulzentrum nach Lüttingen, er könne vielleicht auch einen anderen Weg als durch die Innenstadt nehmen. Oder er könne vielleicht etwas früher oder später fahren, damit er nicht mehr auf einen Gelenkbus treffe, der etwa zur selben Zeit in der entgegengesetzten Richtung durch die Innenstadt zum Schulzentrum fahre.

Deshalb solle zuerst überprüft werden, wie sich der Busverkehr in den Stoßzeiten morgens und mittags entzerren lasse, um dann die Standorte der Blumenkübel zu klären, erklärten Görtz und Franke. „Wir müssen schauen, ob wir mit einer anderen Linienführung oder anderen Zeiten die Busse besser aneinander vorbeibringen, um dann auch wieder die Kübel aufstellen zu können – wie viele auch immer und an welcher Stelle auch immer“, sagte Görtz. „Wenn wir diese Begegnungssituationen entzerren können, dann haben wir schon viel erreicht.“

Die Kübel sollen aber auf jeden Fall wieder aufgestellt werden. „Das halte ich nach wie vor für richtig“, sagte Görtz und stellte klar: „Die Kübel werden auf keinen Fall entsorgt, wir werden für sie eine vernünftige Einsatzmöglichkeit finden, und wenn sie nicht alle auf die Rheinstraße kommen – unsere Innenstadt ist noch groß genug.“ Mit ihnen solle mehr Grün in Xantens Zentrum kommen. Ein Ziel sei es aber auch, den Durchgangsverkehr auf die Umgehungsstraßen zu lenken oder mehr Menschen zum Umstieg auf den Nahverkehr zu motivieren, sagte Franke. „Es ist das Ziel, dass der Verkehr in der Innenstadt reduziert wird, dass sich die Menschen andere Wege oder Verkehrsmittel suchen.“ Aber dafür müsse sich auch das Verkehrsverhalten anpassen, sagte Klimaschutzmanagerin Lisa Heider. „Das dauert.“

Hintergrund Das Verkehrsberuhigungs- und Begrünungskonzept der Stadt Xanten ist im Ratsinformationssystem in den

für die Stadtratssitzung am 8. März 2022 zu finden.

(wer)
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