Einführung von Pfarrer Willnauer-Rosseck Mut zur Gerechtigkeit

Xanten · Pfarrer Wolfgang Willnauer-Rosseck wurde gestern in sein Amt in der Evangelischen Kirchengemeinde Xanten-Mörmter eingeführt. Er will ermutigen, trösten und auch unbequeme Wahrheiten verkündigen.

Die Wahrheit des Evangeliums zu verkünden und für die Menschen plausibel werden zu lassen, das ist für Pfarrer Wolfgang Willnauer-Rosseck das zentrales Anliegen bei seiner Arbeit. Das machte er bei seiner ersten Predigt als neuer Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Xanten-Mörmter deutlich.

Dritte Pfarrstelle

Im Rahmen eines festlichen Gottesdienste in der Kirche am Markt wurde der 45-Jährige vom Superintendenten des Kirchenkreises Kleve, Pfarrer Hans-Joachim Wefers, feierlich in sein Amt eingeführt. Willnauer-Rosseck bekleidet damit die dritte Pfarrstelle der Gemeinde und wird Superintendent Wefers und Pfarrerin Ulrike Dahlhaus entlasten und unterstützen.

Das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor der offiziellen Einführung richtete der Superintendent das Wort an Willnauer-Rosseck und an die Gemeinde. Als Textgrundlage für seiner Ansprache hatte Wefers ein Bibelwort aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus ausgewählt. Darin ging es um den Auftrag des Pfarrers, die Botschaft Gottes zu verkünden, die Menschen zu ermahnen und zu ermutigen, gerade in Zeiten, in denen viele zweifeln und sich vom Evangelium abwenden. Statt als Mahner und Belehrer aufzutreten, sei Willnauer-Rosseck dagegen mehr daran gelegen, einen Dialog auf Augenhöhe zu führen, so Wefers. Er wolle Menschen einladen, ermutigen, trösten und einleuchtende Worte finden, um Glaubensinhalte verständlich zu machen.

"Aber das Evangelium gefällt nicht immer", sagte der Superintendent. Zur Verkündigung auch unbequemer Wahrheiten gehöre, den "Finger in die Wunde zu legen, aufdeckend zu wirken und für Gerechtigkeit einzutreten". Mit gelegentlichen Selbstzweifeln sei er im Kollegenkreis in bester Gesellschaft. Selbst große Propheten wie Moses hätten zuweilen mit sich gehadert. Die Gewissheit, auf Gott vertrauen zu können, gebe Zuversicht und Kraft, die bevorstehenden Aufgaben zu bewältigen.

Im Anschluss an die Amtseinführung, die von den Presbytern bestätigt wurde, stieg der neue Pfarrer zur Antrittspredigt in die Kanzel. "Sind Sie zufrieden mit ihrem Leben?" fragte Willnauer-Rosseck die Gemeinde. Die meisten Menschen seien mit dem, was sie im Leben erreicht haben, weitgehend zufrieden, doch die Sehnsucht frei zu sein und um seiner selbst willen geliebt zu werden, sei ungebrochen groß. Die Antwort liege im Reich Gottes. Jesu Aufforderung an die Jünger, ihm zu folgen, sei als "radikaler Aufbruch" aus der vermeintlichen Sicherheit des Gewohnten zu verstehen.

Nicht verharren

Durch das Verharren in der eigenen Bequemlichkeit könne aus Geborgenheit schnell ein Gefängnis werden. Es sei an der Zeit, die eigenen Wünsche und Sehnsüchte neu zu sortieren und mit dem Mut zur Gerechtigkeit und Frieden das Leben in die Hände zu nehmen.

Der Gottesdienst wurde musikalisch von Kreiskantor Friedhelm Olfen an der Orgel und dem Ev. Kirchenchor unter der Leitung von Anneliese Schicha gestaltet. Im Anschluss wurde zum Empfang im Pfarrheim eingeladen.

(RP)
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