40 waren angekündigt Nur vier Ukraine-Flüchtlinge in Xanten angekommen

Xanten · 40 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine waren der Stadt Xanten angekündigt worden. Aus dem Bus stiegen am Freitagnachmittag aber nur vier. Kurzfristig wurde deshalb der Plan geändert, wo die Menschen untergebracht werden.

 Die ehemalige Grundschule in Birten ist als Sammelunterkunft eingerichtet worden. 
  RP-Arhcivfoto: arfi

Die ehemalige Grundschule in Birten ist als Sammelunterkunft eingerichtet worden. RP-Arhcivfoto: arfi

Foto: Armin Fischer (arfi)

In Xanten sind am Freitagnachmittag Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen, aber deutlich weniger, als die Bezirksregierung Düsseldorf und der Kreis Wesel der Stadtverwaltung noch am Morgen angekündigt hatten. Wie Michael Verhalen, Leiter des Fachbereichs Soziales, unserer Redaktion berichtete, stiegen nur vier statt 40 Menschen aus dem Bus. Wo die anderen 36 geblieben sind, war zunächst unklar. Nach Auskunft des Busfahrers seien sie nicht in Düsseldorf eingestiegen, sagte Verhalen. Informationen von den höheren Stellen habe es nicht gegeben.

Am Donnerstag hatte Bürgermeister Thomas Görtz berichtet, dass die Stadt kurzfristig von der Bezirksregierung und dem Kreis gefragt worden sei, ob sie Kriegsflüchtlinge aufnehmen könne. Sie seien in anderen Kommunen untergekommen, aber dort seien die Kapazitäten ausgeschöpft. Die Stadt sagte direkt die Aufnahme von 40 Frauen und Kindern zu, da sie für sie Platz hatte: Die Verwaltung hatte in den vergangenen Tagen vorsorglich schon die ehemalige Grundschule in Birten als Unterkunft eingerichtet, da sie mit Kriegsflüchtlingen rechnete.

Da am Freitagnachmittag aber nur vier ankamen, werden diese nicht in dem großen Gebäude untergebracht, sondern anderweitig, erklärte Verhalen. Eine Anwohnerin habe spontan angeboten, eine ältere Frau aufzunehmen, sie spreche deren Sprache. Auch für die anderen drei Kriegsflüchtlinge – zwei junge Erwachsene und eine Jugendliche, die zusammengehören – werde eine andere Unterkunft gefunden.

Vertreter der Stadt und mehrere Ehrenamtliche hatten am Freitag in Birten auf die Ankunft der Ukrainer gewartet, berichtete Verhalen. Sie wollten sie in Empfang nehmen, Fragen beantworten und Hilfe anbieten. Aber zuerst habe sich die Ankunft des Busses um mehrere Stunden verzögert, dann seien nur vier Menschen angekommen. Er hoffe, dass diese Erfahrung die Ehrenamtlichen nicht frustriere. „Ich kann mich bei ihnen für ihren Einsatz nur bedanken.“

Auch wenn am Freitagnachmittag nur wenige Kriegsflüchtlinge gekommen sind, so sei doch damit zu rechnen, dass weitere folgen würden, sagte Verhalen. Die vergangenen Tage hätten aber gezeigt, dass Xanten vorbereitet sei. Stadt und Gesellschaft nutzten die Erfahrungen der Jahre 2015 und folgende. „Wir haben gelernt, wie man mit Krisen umgeht, wir bekommen das geregelt.“

Am Sonntag, 20. März, gibt es um 13 Uhr eine weitere Friedensaktion auf Xantens Marktplatz: Der Chor der Gesamtschule Xanten gibt ein Benefizkonzert. Auch mehrere Sprecher aus Hilfsorganisationen kommen zu Wort. Während der Veranstaltung werden Kaffee und Kuchen gegen eine Spende angeboten. Das Geld wird an den Round Table Xanten und den Arbeitskreis Asyl weitergeleitet. Sie unterstützen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, auch hier in Xanten.

(wer)
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