Neue Blumenwiese an der B57 Ein reich gedeckter Tisch für Insekten

Xanten · Zwischen FZX und B 57 wächst eine neue Wildblumenwiese, damit Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten Nahrung finden. Die Fläche soll auch Vorbild sein.

  Erfolgreiche Zusammenarbeit (v.l.): Hannelie Steinhoff (Stiftung), Frank-Rainer Laake (Sparkasse), Manfred Müller vom Berge (Stiftung), Harald Gillmeister (FZX) und Wilhelm Podlatis (Stiftung).

Erfolgreiche Zusammenarbeit (v.l.): Hannelie Steinhoff (Stiftung), Frank-Rainer Laake (Sparkasse), Manfred Müller vom Berge (Stiftung), Harald Gillmeister (FZX) und Wilhelm Podlatis (Stiftung).

Foto: RP/Markus Werning

Eigentlich sollte die Wildblumenwiese schon 2018 blühen. Zwischen der Xantener Südsee und der Bundesstraße 57 war auch alles vorbereitet gewesen. Das Freizeitzentrum Xanten (FZX) hatte den Boden auflockern lassen, ein Landwirt die Samen ausgesät. „Doch dann kam, womit keiner gerechnet hat“, sagt Manfred Müller vom Berge. „Es regnete noch einmal und dann lange nicht mehr.“ Der Sommer 2018 sollte als einer der trockensten in Erinnerung bleiben. „Wir haben gedacht, dass wir alles noch einmal aussäen müssen“, berichtet Hannelie Steinhoff. Ganz so schlimm sollte es aber nicht werden, wie sich nun zeigt.

Es ist nicht die erste Wildblumenwiese, die Steinhoff, Müller vom Berge und Wilhelm Podlatis zusammen mit Partnern anlegen ließen. Vor vielen Jahren haben sie mit weiteren Privatpersonen die Naturschutzstiftung Niederrhein gegründet. Seitdem sind im Kreis Wesel einige Wiesen wie an der Ecke von B57 und Bankscher Weg entstanden, allein in Xanten vier. Denn entgegen der Befürchtung haben die Wildblumen die lange Trockenheit im vergangenen Jahr überstanden.

Auf 3000 Quadratmetern wachsen nun Wiesen-Margeriten, Klatschmohn, Kornblumen und vieles mehr. Eine lange Liste an Kräutern und Gräsern wurde ausgesät. Allerlei Insekten finden jetzt hier Nahrung. Die Ausgaben für diesen reich gedeckten Tisch summieren sich auf 1500 Euro. Solche Projekte könne die Stiftung nur mit Hilfe von Partnern umsetzen, die Kosten würden durch Spenden gedeckt, erklärt Steinhoff. In diesem Fall gab die Sparkasse am Niederrhein das Geld, das FZX stellt die Fläche und kümmert sich um die Pflege.

Zweimal im Jahr soll die Wiese gemäht werden. Das erste Mal in etwa zwei Wochen, das zweite Mal Ende August. Die Blütenpracht ist also bald erst einmal wieder verschwunden. Aber das müsse sein, erklärt Steinhoff. Damit die Pflanzen Kraft sammeln könnten, das Sonnenlicht den Boden erreiche, neue Blüten nachwüchsen. Trotzdem erhalte die Stiftung immer wieder böse Anrufe, wenn eine Wiese gemäht werde. Sie versichert dann, dass die Kräuter und Gräser von der Pflege profitieren – was bald darauf auch wieder zu sehen ist. Zum Beispiel an der B 57.

Der Standort ist bewusst gewählt worden. Landwirtschaftlich genutzte Flächen sind weit genug entfernt, sodass Insektizide nicht herüberwehen können. Außerdem kommen viele Menschen an der Wiese vorbei, entweder im Auto oder als Fußgänger, Jogger oder Fahrradfahrer. „Diese Wiese dient auch als Beispiel“, sagt Steinhoff. Es seien noch viel mehr solcher Flächen notwendig. „Vielleicht bekommt der eine oder andere Lust, so etwas im Garten anzulegen.“

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