„Gemeinsam gegen einsam“ Ehrenamtliche Seelsorge auf dem Weg

Xanten/Niederrhein · Weihbischof Rolf Lohmann entsandte im St.-Viktor-Dom 16 Laien-Seelsorger aus den Dekanaten Xanten und Moers, die auf Wunsch kranke und alleinstehende Menschen besuchen, um sie aus der Isolation zu holen.

„Gemeinsam gegen einsam“: Weihbischof Rolf Lohmann beauftragte 16 Frauen und Männer aus sechs Pfarreien zum ehrenamtlichen Seelsorgedienst.

„Gemeinsam gegen einsam“: Weihbischof Rolf Lohmann beauftragte 16 Frauen und Männer aus sechs Pfarreien zum ehrenamtlichen Seelsorgedienst.

Foto: Bistum Münster

Pastoralreferent Thomas Riedel sieht man sein freudiges Strahlen trotz seines Mund-Nasen-Schutzes an. Er steht neben Weihbischof Rolf Lohmann und Markus Kuhlmann, Leiter des Bildungsforums im Kreisdekanat Wesel, im Altarraum des Xantener Doms. 16 Mal kann Riedel dem Weihbischof ein Zertifikat anreichen, das dieser an Frauen und Männer aus den Dekanaten Xanten und Moers überreicht. Sie sind nun ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger und werden das Projekt „Gemeinsam gegen einsam“ in ihren Heimatpfarreien unterstützen. Während des Gottesdienstes zu Mariä Lichtmess sind sie offiziell beauftragt worden.

Rund zwei Jahre sind seit den ersten Planungen vergangen. Die Pandemie brachte auch bei „Gemeinsam gegen einsam“ den angedachten Zeitplan durcheinander, wie Riedel in seiner Begrüßung erklärt hatte. Gemeinsam mit dem Caritasverband Moers-Xanten und dem Bildungsforum hatte die Steuerungsgruppe Schulungen für die Ehrenamtler geplant. Deren Aufgabe wird es sein, in den Pfarreien alte, kranke oder einsame Menschen zu besuchen, die sich Gespräche und Begegnung wünschen. Eine Aufgabe, die Pflegerinnen und Pfleger in ihrem Arbeitsalltag nicht leisten können, wie Brunhild Demmer vom Vorstand des Caritasverbandes erklärte. „Mit ,Gemeinsam gegen einsam‘ gehen die Pfarreien mit den ehrenamtlichen Seelsorgern in diesen Bereich hinein“, betonte sie.

Die Frauen und Männer stammen aus den Pfarreien St. Viktor (Xanten), St. Peter (Rheinberg), St. Maria Magdalena (Sonsbeck), St. Martinus (Moers), St. Josef (Moers) sowie St. Josef (Kamp-Lintfort). In Wochenend-Seminaren haben sie erfahren, mit welchen Situationen sie vor Ort konfrontiert werden und wie sie damit umgehen können. Dabei sind sie ausdrücklich kein Ersatz für professionelle Pflege- oder Hauswirtschaftsdienste, sondern sollen explizit Begegnung ermöglichen. Der Kontakt zu ihnen wird über die Caritas-Sozialstationen hergestellt, die mit den jeweiligen Pfarreien zusammenarbeiten. Die Adressen sind im Internet unter www.caritas-moers-xanten.de zu finden.

Weihbischof Lohmann dankte den neu Beauftragten für ihre Bereitschaft zum seelsorglichen Dienst. Begegnungen, sagte er, seien elementar wichtig. Das zeige sich gerade jetzt in der Zeit, in der die Gelegenheiten dazu eingeschränkt werden müssen. „Ich freue mich, dass Sie sich senden lassen um dafür zu sorgen, dass Begegnungen möglich sind“, wandte er sich an die Frauen und Männer: „Sie übernehmen einen wichtigen seelsorglichen Dienst.“ Diese Bereitschaft sei „ein starkes Zeichen für die Kirche“, so der Bischof. Es mache die Berufung bewusst, die jeder Christ durch Taufe und Firmung erhalten habe. Die Kirche stehe aktuell vor großen Problemen und habe viel zu erneuern. „Aber Ihr Beispiel zeigt, dass noch Vieles möglich ist“, so Lohmann.

Christen seien eben nicht nur in Zeiten für einander da, in denen alles gut läuft. Stattdessen seien sie, weil Jesus sie sendet, gerade in Krisenzeiten stark und nah. Die Beauftragung zu Mariä Lichtmess passe, sagte Lohmann. „Christen sind Lichtbringer und bringen das Licht zu den Menschen. Wir sind beauftragt, gemeinsam gegen einsam zu sein und die Menschen zu erfüllen.“

(RP)
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