Römischer Handwerkermarkt Mit viel Geschick und Muskelkraft

Xanten · Beim Handwerkermarkt im Archäologischen Park Xanten machten am Wochenende mehr als 200 Handwerker aus mehreren Nationen mit.

 Der Kran vor dem Amphitheater war in Betrieb und konnte ausprobiert werden. Peter Kunst aus Alpen (links) und Norbert Wellmann aus Xanten betreuten diesen Stand.

Der Kran vor dem Amphitheater war in Betrieb und konnte ausprobiert werden. Peter Kunst aus Alpen (links) und Norbert Wellmann aus Xanten betreuten diesen Stand.

Foto: Randolf Vastmans

Zum dritten Mal fand im Archäologischen Park in Xanten ein Römisches Handwerkerfest statt. Mehr als 200 Handwerker, darunter auch Frauen, gewährten den Besuchern dabei interessante Einblicke in ihre Fertigkeiten und präsentierten ihr Handwerk, wie es vor 2000 Jahren ausgeübt wurde. Damals waren Geschick und Muskelkraft gefragt, denn elektrische Antriebe oder andere Motoren existierten noch nicht.

An vielen der 40 Stände waren die Besucher zum Mitmachen eingeladen, was hauptsächlich bei den Kindern gut ankam. So hatten sich Lukas (6) und Jonas (3) erst im Amphitheater als kleine Gladiatoren versucht, dann an einem Stand eine Sonnenuhr gebastelt, die sie stolz präsentierten, bevor sie am Bäckerstand das Getreide mahlen konnten. Das natürlich per Hand mit zwei aufeinander liegenden Mühlsteinen.

 Stolz präsentieren Sebastian und Jonas ihre selbstgebauten Sonnenuhren.

Stolz präsentieren Sebastian und Jonas ihre selbstgebauten Sonnenuhren.

Foto: Randolf Vastmans

Die beiden waren extra für das Handwerkerfest mit ihren Eltern Carolin und Sebastian Subik aus Dortmund angereist. „Wir gehen gleich zum Tücherfärben“, sagte Mama Carolin, „das interessiert mich sehr“. „Man sieht also“, so ihr Resümee, „ dass nicht nur für die Kinder Sinnvolles dabei ist, sondern auch für die Erwachsenen.“ Besonders die kleinen Dinge des Alltags haben es ihr angetan, „die man in dieser Art ja nun doch nicht kennt“. Die Subiks besuchen den Archäologischen Park in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen.

Vor dem Xantener Amphitheater konnten sich Kinder und Erwachsene an einem Betonquader versuchen, den es anzuheben galt. Hilfsmittel waren der heute im Betrieb befindliche Kran und die eigene Muskelkraft. Eindrucksvoll konnten hier Bernadette Kroesen, Peter Kunst und Norbert Wellmann demonstrieren, wie zur Römerzeit schwere Gegenstände bewegt wurden. Auch Familie Schulz, die aus Meerbusch mit dem fünfjährigen Arian und der zweijährigen Julia gekommen war, war von den Möglichkeiten fasziniert, als der schwere Betonquader sich mit relativ geringem Kraftaufwand schnell vom Boden hob. Ebenfalls viel Anklang fanden die vielen anderen Attraktionen, wie die Grabung live, die Reiter der Legio XXI Rapax mit der Ausbildung römischer Kavallerie- Pferde, die Römische  Schulstunde, die Töpferei und der Schiffbau sowie viele weitere Angebote. Das Spielhaus war bei den Kindern besonders beliebt, die hier Spiele ihrer römischen Altersgenossen nachempfinden konnten. Spannend.

Diverse Workshops für Kinder und Erwachsene , interessante Vorträge und weitere Spielangebote rundeten das Erlebnis für die Besucher und deren Sprösslinge ab. Selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl für Groß und Klein gesorgt.

Alles in allem handelte es sich wieder einmal um eine gelungene Veranstaltung, und viele Besucher freuen sich vermutlich schon auf das nächste Handwerkerfest, das im Jahr 2021 stattfindet.

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