Notarztversorgung in Xanten Melters schreibt Mahnbrief an den Landrat

Xanten · Der Vorsitzende des Fördervereins sieht durch die Rettungspläne des Kreises das Hospital bedroht.

 Krankenhausgeschäftsführer Michael Derksen (l.) und Alfred Melters, Vorsitzender des Fördervereins St.-Josef-Hospital (Archivfoto).

Krankenhausgeschäftsführer Michael Derksen (l.) und Alfred Melters, Vorsitzender des Fördervereins St.-Josef-Hospital (Archivfoto).

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Anderthalb Seiten ist er lang, gespickt mit zahlreichen Informationen und vielen Emotionen. Denn eins ist klar: Wenn es um die Zukunft des St.-Josef-Hospitals geht, dann sind die Xantener Bürger besorgt. „Betroffenheit, Entsetzen und völliges Unverständnis“, so schreibt es Alfred Melters.

Melters ist der Vorsitzende des Fördervereins St-Josef-Hospital Xanten und hat jetzt einen Brief an den Landrat des Kreises Wesel, Ansgar Müller, geschrieben und abgeschickt. Ein Mahnbrief.

Darin macht er unmissverständlich klar, dass er als sogenanntes Bindeglied zwischen Bevölkerung und Krankenhaus die Pläne des Kreises, den nächtlichen Notarztstandort in Xanten und Rheinberg aufzugeben und dafür einen neuen in Alpen zu errichten sowie die Xantener Rettungswache vom Krankenhaus an den Rand der westlichen Kernstadt zu verlegen (wir berichteten), nicht nur nicht nachvollziehen kann, sondern auch für völlig falsch hält: „Nicht nur ein voll funktionierendes System wird zum Schlechteren hin verändert, mit dieser Maßnahme ist die Existenz des Akutkrankenhauses bedroht. Dies werden wir nicht unwidersprochen hinnehmen.“

Der Vorstand des Fördervereins habe vielmehr beschlossen, zunächst die Antwort des Kreises auf den Widerspruch der Stadt Xanten und der Krankenhausverwaltung abzuwarten (wir berichteten). Ferner bittet Melters den Landrat, die im Rettungsdienstbedarfsplan vorgesehene Verlegung des Notarztstandortes Xanten und Rheinberg nach Alpen nicht dem Kreistag zur Entscheidung vorzulegen. „Sollte der Kreis Wesel dem Widerspruch nicht stattgeben, werden wir die Bevölkerung über die Medien intensiv informieren und zur Stellungnahme auffordern“, schreibt Melters. Weiter werde er zu einer Bürgerversammlung einladen sowie eine breit angelegte Unterschriftenaktion initiieren.

Damit kennt sich Melters aus. Bereits 1982, als durch Maßnahmen der Landesregierung schon einmal das Ende des Xantener Krankenhauses drohte, gründete sich der Förderverein und sammelte in knapp zwei Wochen 20.000 Unterschriften für den Erhalt des Krankenhauses. „Ähnliches könnte heute passieren, denn die Xantener stehen nach wie vor zu ihrem Krankenhaus.“

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