Neues Buch der Xantenerin Dagmar Witt Sklave Moro muss noch einmal leiden

Xanten · Dagmar Witt aus Xanten hat als Maxi Magga ein neues Buch veröffentlicht. Mit „Moro – Das Vermächtnis“ endet ihre Dystopie-Trilogie. Sie hofft, damit ihre Leser zum Nachdenken über die heutige Gesellschaft zu bringen.

Noch bis einschließlich Donnerstag ist Dagmar Witt mit ihren Büchern auf dem Xantener Weihnachtsmarkt.

Noch bis einschließlich Donnerstag ist Dagmar Witt mit ihren Büchern auf dem Xantener Weihnachtsmarkt.

Foto: RP/Markus Werning

Es war eine Reise über mehr als 1000 Seiten. Drei Jahre lang dauerte sie. Jetzt ist sie zu Ende: mit dem dritten Buch der Moro-Reihe. „Damit habe ich sie zum Abschluss bringen können“, sagt Dagmar Witt. „Moro hat sein Lebensziel und ich habe das Ziel meiner Buchreise gefunden.“

Als Maxi Magga schreibt die Xantenerin Bücher. Mit dem Ruhrpott-Krimi „Die Leiche bin ich“ hat sie 2019 angefangen. Dann folgte „Der Abgerichtete“, ein düsterer Roman, der in der Zukunft spielt, im 24. Jahrhundert – er sollte der Auftakt einer gesellschaftskritischen Dystopie-Trilogie über die Hauptfigur Moro werden. Geplant war es damals nicht, dass es drei Bände werden. „Ich habe das erste Buch über Moro geschrieben und dachte: Das war’s. Das war es aber noch nicht.“

Die Geschichte habe sie nicht losgelassen, berichtet Dagmar Witt. Also schrieb sie ein zweites Buch über Moro: „Flucht im 24. Jahrhundert“. Und dieser zweite Teil endete mit einem Hintertürchen, wie eine Leserin feststellte. „Das hatte ich gar nicht bemerkt“, erzählt Dagmar Witt. „Aber es stimmt. Deshalb ist das dritte Buch entstanden.“ Im August ist es erschienen: „Das Vermächtnis“.

Darin geht es wieder um Moro, ihren Protagonisten aus den ersten beiden Bänden der Trilogie. Eine Wiederholung der Geschichten aus den ersten Büchern sei es aber nicht, erklärt Dagmar Witt. „Die Geschichte geht weiter und erreicht neue Entwicklungsstufen.“ Der Klappentext verspricht Spannung: „Der flüchtige Sklave Moro fällt bei der Befreiung anderer Sklaven seinem früheren Besitzer in die Hände.“ Sein Leben hänge an einem seidenen Faden, zumal es noch andere „mächtige Männer“ auf ihn abgesehen hätten. „Leidensfähigkeit und Opferbereitschaft leiten ihn durch Zeiten grausamster Erniedrigung, doch auch neuer Hoffnungen.“

Die frühere Lehrerin Dagmar Witt will den Menschen aber nicht nur eine gute Geschichte erzählen, sondern sie will sie auch zum Nachdenken bringen. Deshalb hofft sie, dass sich ihre Leserinnen und Leser am Ende Gedanken darüber machen, wo die Gesellschaft heute steht und „wohin sie driftet?“ Die Gesellschaft in ihrer Moro-Trilogie lebe im 24. Jahrhundert. „Es ist nicht unsere Realität, aber wie weit sind wir davon entfernt?“ Das treibt die Xantenerin um.

Aus der Trilogie soll trotzdem nicht noch mehr werden, ein weiterer Band ist nicht geplant. Dagmar Witt wird aber weiter schreiben. Zunächst will sie ein Versprechen von vor drei Jahren einlösen und einen weiteren Krimi erzählen. Und dann? „Dafür habe ich schon Ideen und Vorstellungen.“ Es solle wieder in Richtung der Moro-Trilogie gehen, ohne dass es eine Neu-Auflage wird. Stattdessen will sie an ihrem Küchentisch – dort schreibt sie immer – eine neue, eigene Geschichte erzählen. Wieder wird es um die Entwicklung der Gesellschaft gehen. „Das beschäftigt mich.“ Einen Plan hat sie nicht. „Ich fange an zu schreiben, die Figuren werden dann lebendig und machen ihr Ding.“

Bis einschließlich Donnerstag ist Dagmar Witt aber erst einmal noch auf dem Xantener Weihnachtsmarkt. Sie hat am Café Moll am Dom eine der Holzhütten bezogen. Dort stellt sie ihre Bücher vor und bietet sie an. Sie präsentiert auch Gemälde und Schmuck: Ringe, Anhänger und Ohrringe, die sie aus Glascabochons hergestellt hat. Als Ausgleich zum Schreiben: „Zum Herunterkommen“, wie Dagmar Witt alias Maxi Magga sagt.

Info Moro – Das Vermächtnis. Von Maxi Magga. Dritter und letzter Teil der Moro-Reihe, unabhängig lesbar, 356 Seiten. Als Taschenbuch kostet der Band 13,99 Euro. Die anderen Bände der Trilogie heißen „Der Abgerichtete“ und „Moro – Flucht im 24. Jahrhundert“.

(wer)
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