Bürgerfest auf 2,3 Kilometern Tausende erkunden Xantens neuen Kurpark

Xanten · Xantens Kurpark ist am Samstag offiziell eröffnet worden. Bis zum späten Abend traten Musiker, Sportler und Tänzer auf. Bürgermeister Görtz bat die Bürger, „dass wir alle auf unseren Park aufpassen“.

Xanten: So war die Kurpark-Eröffnung am 25. Mai 2019
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Xantens Kurpark wird mit 2,3 Kilometer langen Fest eröffnet

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Foto: Fischer, Armin (arfi)

Sie sind erst 12 oder 13 Jahre alt. Aber Florian, Julius und Viktor haben schon die Erfahrung gemacht: „Manchmal kommt man alleine nicht weiter. Gemeinsam klappt’s besser.“ Die Schüler hatten diese beiden Sätze auf ein Foto von sich geschrieben, es gehörte zu einer Ausstellung der Gesamtschule Xanten-Sonsbeck, die am Samstag am Nordwall aufgebaut war – und diese beiden Sätze passen gut zum Kurpark. Er ist nur deswegen so geworden ist, wie er jetzt ist, weil viele Rädchen ineinander griffen.

Am Samstag ist der 2,3 Kilometer lange Kurpark offiziell eröffnet worden. Bürgermeister Thomas Görtz schnitt um elf Uhr symbolisch ein rotes Band durch und übergab ihn damit der Öffentlichkeit. „Herzlichen Glückwünsch, dass Sie den Park nun Ihr Eigen nennen können“, sagte Görtz an die Adresse der Xantener. Weihbischof Rolf Lohmann und Superintendent Pfarrer Hans-Joachim Wefers segneten die umgebauten Wallanlagen. „Es ist ein Park für Leib und Seele“, sagte Lohmann. Die Menschen fänden hier Erholung und Muße, ergänzte Wefers.

So sieht der neue Kurpark in Xanten aus
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So sieht der neue Kurpark in Xanten aus

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Foto: Fischer, Armin (arfi)

Den ganzen Tag lang wurde die Kurpark-Eröffnung gefeiert. Die Tourist Information Xanten (TIX) und Hunderte Helfer hatten ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm organisiert. Musikbands, Chöre, Solisten, Tanz- und Musicalgruppen traten auf. Sportvereine luden zum Mitmachen ein. Fachleute erklärten den Aufbau des Kurparks und wie sich Angebote wie Gradierwerk und Kneippbecken benutzen lassen.

Mehrere Tausend Menschen, vor allem aus Xanten, erkundeten bis zum späten Abend den Kurpark. Unter ihnen waren viele Familien und Ältere, aber auch Jugendliche. Auch zahlreiche Menschen mit Handicap testeten den Kurpark, der barrierefrei angelegt wurde, also von allen Menschen genutzt werden kann. Zum Beispiel wurde ein Rosenbeet etwas erhöht erbaut, damit Rollstuhlfahrer die Blumen erreichen können, und der Rundweg hat eine drei Zentimeter hohe Kante, damit Menschen mit einem Blindenstock eine Orientierung haben.

In den vergangenen zwei Jahren waren mehr als fünf Millionen Euro investiert worden, um die Wallanlagen der Stadt umzubauen. Er umgibt die Innenstadt und erstreckt sich über 2,3 Kilometer. Es wurden Spielplätze, ein Fitnesspark, ein Gradierwerk, Blumen- und Rosenbeete, ein Bibelgarten und eine Schmetterlingswiese angelegt. 80 Prozent der Kosten übernahmen Bund und Land, 20 Prozent finanzierte die Stadt.

Der Umbau der Wallanlagen zu einem Kurpark in dieser Größe ist umstritten. Kritiker sagen, dass zu viele Bäume gefällt worden seien und dass sich die Stadt angesichts ihrer Haushaltslage einen solchen Kurpark nicht leisten könne, zumal er auch gepflegt werden müsse. Die Verwaltung entgegnet darauf regelmäßig, dass der Großteil der Investitionskosten aus Fördergeldern stamme und der Park vor allem den Xantenern zugutekomme.

Kurpark in Xanten - das sagen Einwohner
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Das sagen Xantener zum neuen Kurpark

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Foto: RP/Markus Werning

Bei der Eröffnung ging der Bürgermeister auf diese Debatten kurz ein. Kritik müsse man sich anhören, man müsse immer für das gute Ergebnis kämpfen, sagte Görtz. Er rief die Bürger dazu auf, mit „wachen Augen“ durch den Kurpark zu gehen. Wenn ihnen etwas auffalle, was sich verbessern lasse, sollten sie es der Verwaltung mitteilen. Außerdem bat er die Bevölkerung darum, dass „wir alle auf unseren Park aufpassen“. Damit ging er auf den Vandalismus in den vergangenen Monaten ein. Am Ostwall waren Lampen beschmiert und umgestoßen worden.

 Das Gradierwerk ist eine der Attraktionen des neuen Kurparks. Dort verdunstet salzhaltiges Wasser, dadurch entsteht eine Luft wie am Meer.

Das Gradierwerk ist eine der Attraktionen des neuen Kurparks. Dort verdunstet salzhaltiges Wasser, dadurch entsteht eine Luft wie am Meer.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Unsere Redaktion sprach mit zahlreichen Besuchern. Sie zeigten sich begeistert vom neuen Kurpark. „In diesem Teil habe ich mich bisher selten aufgehalten, das wird sich jetzt ändern“, sagte eine Xantenerin über den Westwall mit dem Gradierwerk. Eine Frau aus Lüttingen schwärmte über den Spielplatz am Ostwall: „Mega-gut.“

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