Kirchengemeinden in Xanten Ökumene soll vertieft werden

Xanten · Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde legen erstmals in einer Erklärung fest, wie sie noch stärker zusammenarbeiten wollen.

 Kooperation (v.l.): Pfarrer Wolfgang Willnauer-Rosseck, Beate de Fries, Norbert Beuckmann, Pfarrer Joachim Wefers, Christiane Flüchter.

Kooperation (v.l.): Pfarrer Wolfgang Willnauer-Rosseck, Beate de Fries, Norbert Beuckmann, Pfarrer Joachim Wefers, Christiane Flüchter.

Foto: RP/Markus Werning

Vertreter der katholischen Propsteigemeinde St. Viktor und der evangelischen Kirchengemeinde Xanten-Mörmter werden am Sonntag, 17. November, im Dom eine „gemeinsame Erklärung zur ökomenischen Zusammenarbeit“ unterschreiben. Darin versichern sie sich gegenseitig, „die Zusammenarbeit unserer beider Gemeinden in vielfältiger Weise weiter auszubauen“. Auf vier Seiten führen sie auf, wo sie heute schon kooperieren und wo sie es künftig zusätzlich machen wollen.

Eine Zusammenarbeit zwischen beiden Kirchengemeinden gebe es schon seit den 1970er Jahren, sagte Superintendent Pfarrer Hans-Joachim Wefers. Zuletzt sei die Kooperation etwas eingeschlafen, ergänzte Beate de Fries vom Ökumeneausschuss. Aber 2017, als 500 Jahre Reformation gefeiert wurde, hätten die Bistümer Münster und Aachen sowie die evangelischen Landeskirchen Rheinland und Westfalen dazu aufgerufen, die Ökumene wieder zu intensivieren. In den folgenden eineinhalb Jahren hätten beide Kirchengemeinden diese Erklärung verfasst.

Mit dem Schriftstück wollten sie deutlich machen, gerade in der heutigen Zeit, in der die Gesellschaft oft gespalten wirke und viele Debatten hasserfüllt geführt würden, „dass wir gemeinsam nach außen treten“, sagte de Fries weiter. Außerdem werde die Zusammenarbeit von einzelnen Personen unabhängig. Durch die Arbeit an der Erklärung sei ihnen auch erst einmal bewusst geworden, „was schon alles gemacht wird“, sagte Pastoralreferentin Christiane Flüchter.

So arbeiten Katholiken und Protestanten zum Beispiel bei vielen Gottesdiensten zusammen, auch bei Kinder- und Jugendangeboten, der Eine-Welt-Gruppe und der Flüchtlingsarbeit. Bei der Förderung von ehrenamtlicher sozialer Arbeit wollen sie stärker kooperieren und bei kommunalen gesellschaftlichen Themen nach Möglichkeit gemeinsame Stellungnahmen verabreden. In unregelmäßigen Abständen soll es zudem einen ökumenischen Gemeindebrief geben.

Es habe auch Diskussionen über einzelne Punkte der Erklärung gegeben, sagte Wefers. Dabei sei es um theologische Fragen gegangen, zum Beispiel die unterschiedliche Einladungspraxis bei Abendmahl und Eucharistie: Die Protestanten würden die Katholiken dazu einladen, die Katholiken dagegen eher dulden, wenn Protestanten an der Eucharistie teilnähmen. Im Ökumeneausschuss seien beide Seiten respektvoll miteinander umgegangen und seien gute Formulierungen gefunden worden, sagte Wefers.

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