Josefsfest in Xanten Kolpingsfamilie holt bayerische Tradition an den Niederrhein

Xanten · Das Oktoberfest hat sich bereits in Xanten erfolgreich etabliert, vielleicht kommt eine zweite Tradition aus Süddeutschland hinzu: das Josefsfest mit Starkbier-Fassanstisch.

Feierlicher Fassanstisch (v.l.): Michael Neumaier, René Schneider und Ursula Steltner.

Feierlicher Fassanstisch (v.l.): Michael Neumaier, René Schneider und Ursula Steltner.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Kolpingsfamilie hat in Xanten erstmals ein Josefsfest mit Starkbier-Fassanstich gefeiert. Im Restaurant Neumaier waren fast alle Tische besetzt, rund 80 Mitglieder sowie Gäste waren gekommen und unterhielten sich angeregt. Mit Bezug auf das Münchener Oktoberfest, das seit vielen Jahren mit großem Erfolg zum Veranstaltungsprogramm der Stadt Xanten zählt, erklärte Vorstandsmitglied René Schneider, dass die Kolpingsfamilie mit der Feier des Josefsfestes eine Tradition aufgreife, die vor allem im süddeutschen Raum verbreitet sei. „Das Feiern des Josefsfestes könnte durchaus seinen Platz im Jahreskalender unserer Xantener Kolpingsfamilie finden.“ Der Heilige Josef – seines Zeichens Zimmermann – ist der Schutzpatron der Handwerker. Für diese Berufssparte hatte sich der seliggesprochene Adolph Kolping besonders eingesetzt.

Dass die Feier des Josefsfestes am vergangenen Samstagabend als eine Feier des Fastenbrechens eingeläutet wurde, hängt mit dem Gedenktag des Heiligen Josefs zusammen: Dieser ist am 19. März und fällt deshalb immer in die Fastenzeit. Nur während der Wochentage, nicht aber am Sonntag, der bereits am Samstag nach der Vesper beginnt, ist das Fasten geboten, erklärte Schneider. „Am Sonntag fastet nur der Teufel!“ Mit diesem geflügelten Wort brachte er seine Zuhörer zum Lachen.

Nachdem Schneider das Bierfass feierlich angeschlagen hatte, brachten die Kellnerinnen das Bier, das die niederrheinische Geilings-Brauerei in Kamp-Lintfort für die Veranstaltung als „Kolping-Fastenbier“ aus heimischem Hopfen gebraut hatte, an die Tische der Gäste.

Unter den vielen Anwesenden waren Maxi Decker, Sarah Bosch und Maren Junghänel. Ihnen schmeckte das Bier, auch wenn es eine Art Starkbier war, sehr gut. „Es ist eine willkommene Abwechslung zu den gängigen Bieren“, sagte Maxi Decker. Ein anderer Gast bezeichnete das Bier als sehr malzig und fruchtig. Nach einer deftigen Mahlzeit mit bayrischen Gerichten, die teilweise recht sonderbar anmutende Bezeichnungen wie „Määähr davon!“, „So ein Käse!“, „Hast du ‘nen Vogel?“ und „Krustenkracher“ hatten, begaben sich die Gäste zum Tanz in den Wintergarten, wo DJ Frank vom Musikteam Moers die Gäste mit gut ausgewählten Titeln auf die Tanzfläche lockte.

Die Festteilnehmer konnten sich das Kolping-Fastenbier auch in Flaschen abgefüllt mit nach Hause nehmen. Der Erlös aus dem Verkauf der Flaschen ist für einen guten Zweck bestimmt, wie Kolping-Vorstandsmitglied Michael Lammers erklärte.

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