Sorge um Entwicklung der Partei Vier CDU-Mitglieder um Alfred Melters schlagen Alarm

Xanten · Eine Gruppe um Alt-Bürgermeister Melters fordert ein Ende des Streits unter Xantens Christdemokraten.

 Alt-Bürgermeister Alfred Melters hat zusammen mit weiteren einflussreichen Christdemokraten aus Xanten einen mahnenden Brief verfasst.

Alt-Bürgermeister Alfred Melters hat zusammen mit weiteren einflussreichen Christdemokraten aus Xanten einen mahnenden Brief verfasst.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

In der Xantener CDU wachsen die Sorgen um die Entwicklung der Partei vor Ort. Mehrere einflussreiche Christdemokraten haben einen mahnenden Brief an den Vorsitzenden Tanko Scholten sowie weitere Funktions- und Mandatsträger geschickt. Einwohner der Stadt würden sie auf die Zerrissenheit des Stadtverbandes ansprechen und erklären, „dass sie eine solche Partei nicht wählen können“, berichten Alt-Bürgermeister Alfred Melters, der frühere Fraktionsvorsitzende Heinrich Gundlach sowie die beiden Vorsitzenden der Senioren-Union Xanten, Irmtraud Meuer und Rolf Trost. Sie würden deshalb aus „tiefer Sorge um die CDU Xanten das Wort ergreifen“. In dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, warnen sie: „Unsere CDU in Xanten wird so nur noch die Partei von vielen werden und ihren Führungs- und Gestaltungsanspruch verlieren.“

Als ein Beispiel für die Zerrissenheit des Stadtverbandes nennen Melters, Gundlach, Meuer und Trost die Frage, wen die Xantener CDU als Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020 aufstellt. „Auch hier gibt es bei uns verschiedene Lager, die nicht zueinander finden wollen.“ Der Stadtverband habe offensichtlich drei Kandidaten, obwohl die CDU selbst den Bürgermeister stelle. „Fatal wird die Situation vor allem durch die Ankündigung dieser Kandidaten, als Unabhängige kandidieren zu wollen, wenn sie auf unserer Mitgliederversammlung nicht zum Zuge kommen“, warnen die Verfasser des Schreibens. „Hier muss die örtliche CDU zu einer einheitlichen Lösung kommen.“

Bürgermeister Thomas Görtz hatte im Januar angekündigt, dass er 2020 noch einmal antreten werde. Der Vorstand des CDU-Stadtverbandes stellte sich bisher nicht hinter ihn, sondern erklärte, dass eine Aufstellungsversammlung entscheiden werde, wen die Christdemokraten als Kandidaten aufstellen. Im Juni kündigte der stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Daniel Ingendahl an, dass er parteiintern Görtz herausfordern werde. Außerdem soll ein weiteres CDU-Mitglied antreten wollen, hat sich bisher aber nicht öffentlich geäußert.

Alle Kandidaten sollten sich vor der eigentlichen Aufstellungsversammlung in den Ortsverbänden und Organisationen der CDU vorstellen und für eine breite Zustimmung werben, fordern Melters, Gundlach, Meuer und Trost. Gleichzeitig sollten sich die Kandidaten für den Stadtrat präsentieren. Diese Versammlungen seien notwendig, um die „Zerrissenheit in Partei und Fraktion“ zu überwinden, würden aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Daher könne die Aufstellungsversammlung, auf der die Christdemokraten ihren Bürgermeisterkandidaten wählen, frühestens im Dezember 2019 oder im Januar 2020 stattfinden. Die fällige Mitgliederversammlung mit den Vorstandswahlen solle vorher abgehalten werden, „um dem neuen Vorstand eine Rückendeckung der Mitglieder für die kommende schwierige Aufgabe zu geben“. Ende des Jahres stehen turnusgemäß wieder Vorstandswahlen an.

Am Ende des Schreibens appellieren Melters, Gundlach, Meuer und Trost an die Parteimitglieder, dass „wir die persönlichen Feindseligkeiten und das egoistische Denken überwinden und ein gemeinsames Ziel anstreben müssen“. Von allen Beteiligten seien Solidarität und Kompromissbereitschaft erforderlich. „Die CDU Xanten muss wieder eine Einheit werden, wenn sie nicht untergehen und Erfolg haben will.“

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