Angebot des Xantener Imkervereins Unterricht in der Bienenschule

Xanten · Die Mitglieder des Xantener Imkervereins informieren jeden Sonntag über ihr Hobby. Wer Bienen halten oder seinen Garten für die fleißigen Insekten herrichten möchte, erfährt dort alles, was er wissen muss.

  Sonntags öffnet der Imkerverein seinen Lehrbienenstand (v.l.): Gerd Bayer, Florian Oster, Klaus Zimmermann, Friedhelm Uebbing und Wolfgang Neiß .

Sonntags öffnet der Imkerverein seinen Lehrbienenstand (v.l.): Gerd Bayer, Florian Oster, Klaus Zimmermann, Friedhelm Uebbing und Wolfgang Neiß .

Foto: Randolf Vastmans

Wenn wir uns beim Frühstück den Honig aufs Brötchen schmieren, machen wir uns keine großen Gedanken, woher dieser stammt. Wir wissen zwar, dass Honigbienen für das gesunde süße und klebrige Zeug sorgen, damit erschöpfen sich unsere Kenntnisse meist aber auch. „Dabei“, sagt Wolfgang Neiß vom Imkerverein Xanten, „ist die Biene das drittwichtigste Insekt der Welt.“ Eine Biene bestäube bis zu 3000 Blüten pro Tag und sorge damit unentgeltlich für den Fortbestand der entsprechenden Pflanzen. „Würde man den Wert eines Bienenvolkes unter Berücksichtigung der Bestäubungsleistung und der Produktion materiell bewerten“, fährt der Hobbyimker fort, „so käme man auf einen Betrag von rund 1600 Euro.“

Die Nachrichten über das allgemeine Insektensterben der vergangenen Jahre haben viele Naturliebhaber aufgerüttelt und ihnen die eventuellen Folgen vor Augen geführt. Denn ohne Insekten gäbe es kaum noch blühende Wiesen, Parks und Gärten. So verschreiben sich immer mehr Menschen der Imkerei – sie ist auch als Hobby möglich.

Auch das Interesse, durch Blühpflanzen im Garten oder Balkonkasten passiv für den Fortbestand der nützlichen Insekten zu sorgen, nimmt immer mehr zu. „Doch gilt es“, erklärt Friedhelm Uebbing, „die richtigen Saatmischungen in die Erde zu bringen, denn Honigbienen sind nicht nur wählerisch, sondern auch aus gesundheitlichen Aspekten auf die richtige Nahrung angewiesen.“ Viele blühende Stauden erfreuten im Frühjahr zwar das Herz der Menschen, ließen Honigbienen jedoch kalt, so beispielsweise die Forsythie. „An eine Eiche gehen beispielsweise 450 heimische Insektenarten, an die immer stärker verbreitete aus Nordamerika stammende Robinie lediglich zwei“, ergänzt Neiß. „Auch sind in vielen Saatmischungen Bestandteile aus dem asiatischen Raum, welche zwar im ersten Jahr für Blütenreichtum sorgen, diesen im zweiten jedoch bereits vermissen lassen“. Krankheiten sollte ein angehender Imker ebenfalls kennen. So stellt die ursprünglich aus Asien stammende und irgendwann eingeschleppte Varroamilbe die größte Gefahr für Honigbienen dar. Der Befall sorgt für das frühzeitige Sterben ganzer Völker, wenn der Imker dem nicht entgegenwirkt.

Um solche Informationslücken sowohl bei angehenden Imkern als auch bei Garten- und Balkonbesitzer zu schließen, veranstaltet der Imkerverein Xanten an den Sonntagen von April bis August jeweils von 11 bis 12 Uhr Informationsstunden an seinem Imkerwagen im Garten der Fazenda da Esperança im ehemaligen Kloster Mörmter. „Hier werden alle Fragen beantwortet und Informationen vermittelt, die notwendig sind“, so Ueffing. „Und wer einmal Honig aus natürlicher, statt industrieller Produktion probiert hat,“ verspricht Neiß, „der erkennt den Unterschied.“

Kombinieren kann man den Familienbesuch gegen eine Spende mit einer leckeren Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen im Café der Fazenda da Esperança. Die Adresse lautet: Düsterfeld 8 in Xanten.

(rava)
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