Gute Tat in Xanten Frau bekommt verlorenen Ring zurück

Xanten · Eine Frau verliert an einer Tankstelle in Xanten einen wertvollen Ring und befürchtet schon, dass er für immer weg ist – bis ihr Lebensgefährte auf Facebook einen Aufruf sieht. Es ist die Geschichte einer Suche, bei der viele Menschen geholfen haben.

 Bisher hatte die Frau den Ring am Daumen – künftig will sie ihn lieber an einer Halskette tragen.

Bisher hatte die Frau den Ring am Daumen – künftig will sie ihn lieber an einer Halskette tragen.

Foto: RP

Es war Mittwochnachmittag, als sie den Ring verlor, der sie an ihre tote Freundin erinnert. Gerade hatte er noch an ihrem Daumen gesteckt, das wusste sie genau. Aber im Winter saß er etwas lockerer, und nachdem sie bei der HEM in Xanten getankt hatte, wischte sie sich die Hand, die nach Diesel roch, mit einem Tuch ab. Und dann fehlte auf einmal der Ring.

„Ich habe mich total geärgert und die Tankstelle auf den Kopf gestellt“, berichtet die 38-jährige Frau unserer Redaktion. Sie habe überall nachgesehen, unterm Auto, an der Zapfsäule, im Kassenraum. Die Mitarbeiter hätten ihr geholfen, nach ihm zu suchen, genauso wie ein Mann, der neben ihr getankt hatte. Er habe sogar die Kühltruhe zur Seite geschoben, damit sie darunter suchen konnte, erzählt sie. Aber auch dort war der Ring nicht. „Ich war verzweifelt.“

Ihre Freundin hatte auf der spanischen Insel La Palma gelebt, die beiden Frauen hatten sich vor vielen Jahren kennengelernt und sich so gut verstanden, dass sie sich Freundschaftsringe gekauft hatten. Sie waren in Kontakt geblieben, auch wenn sie sich nicht regelmäßig sehen konnten. Aber irgendwann war ihre Freundin gestorben. Deshalb hat dieser Ring auch eine solche Bedeutung für sie. „Den kann man nicht nachmachen.“

Zwei Tage musste sie befürchten, dass er verloren sei. Was sie nicht wusste: Eine Mitarbeitern der Tankstelle hatte den Ring abends noch gefunden, er war unter ein Regal gerollt gewesen. Nur hatte die Tankstelle keine Nummer der Besitzerin. Also wandten sich die Mitarbeiter der Tankstelle an Radio KW, und der Sender startete eine Suche über Facebook. Der Beitrag erreichte Tausende – auch den Lebensgefährten der Frau aus Labbeck. Direkt am nächsten Morgen holte sie ihren Ring in Xanten ab. „Ich habe mich so sehr gefreut!“

Sie hat sich direkt den Mitarbeitern der Tankstelle bedankt, will auch dem Mann danken, der ihr half. „So etwas ist ja nicht selbstverständlich“, sagt sie und hofft, dass sie den Helfer über Facebook, Radio oder die Rheinische Post noch ausfindig macht: „Für ein endgültiges Happy End wäre es super, jetzt noch den jungen Mann zu finden, der beim Suchen geholfen hat.“ Den Ring will sie künftig nicht mehr am Daumen tragen, sondern an einer Halskette – sicherheitshalber. „So viel Glück, wie ich hatte, hat man kein zweites Mal.“

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