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Neue Musikreihe in Xanten Konzerte im Kaminzimmer

Xanten · Fein klein: Maik Göttel will im Hotel an der Marsport in Xanten in Wohnzimmeratmosphäre eine neue Konzert-Reihe etablieren. Den Anfang macht die Alpener Band „The Coro“.

  Sylvia Thon präsentiert im Kaminzimmer kernige Balladen.

Sylvia Thon präsentiert im Kaminzimmer kernige Balladen.

Foto: Silvia Thon

Er kommt aus Krefeld, spielt Schlagzeug und Klavier, ist vor sechs Jahren nach Xanten gezogen, Vater von fünf Kindern, mixed leidenschaftlich gerne Cocktails und hat auch schon mit Martin Engelien Musik gemacht, dem ehemaligen Bassisten von Klaus Lage. Obwohl er sich heute nur noch für die Kinder an sein 150 Jahre altes Klavier setzt, das er ersteigert und so vor der Schrottpresse gerettet hat: Musik spielt immer noch eine große Rolle für Maik Göttel. Früher hat er Rock in drei Bands gespielt, ist in der Fabrik Heeder und der KuFa in Krefeld aufgetreten, „der alten und der neuen“. Jetzt will der 45-Jährige in Xanten eine neue Konzert-Reihe installieren, hat sich dafür das Hotel an der Marsport ausgeguckt. Alteingesessene können sich sehr gut an die Zeiten erinnern, als die kleine Kneipe an der Marsstraße noch „Kunst und Kneipe“ hieß. Hier traf man sich, auf ein Bier oder Glas Wein bei Musik aus der Konserve.

Hier soll man sich auch in Zukunft wieder treffen, findet Maik Göttel. Er lief mit einer Idee bei Regina Haverkate offene Türen ein, seit sechs Jahren Besitzerin des Hotels an der Marsport. Im so genannten Kaminzimmer wollen sie eine offene Bühne schaffen, wo (fast) jede Kunstart präsentiert werden kann. „Ich bin für alles offen, außer Speed Metal und Hardcore-Techno,“ so Göttel. Musiker, Sänger, Kabarettisten, Comedians, Poeten sollen hier vor kleinem Publikum spielen. Mehr als 40 Menschen passen nicht rein in das gemütliche Kaminzimmer.

Am Samstag, 19. Januar, findet das erste Wohnzimmer-, pardon: Kaminzimmer-Konzert im Hotel an de Marsport statt: Die Alpener Band „The Coro“ spielt ab 19 Uhr; damit Platz für ihr Equipment ist, werden für den Abend Sofa und Sessel ausgeräumt. Als „ungeschliffenen Rohdiamanten mit viel Potenzial“ beschreibt Maik Göttel die junge Band, die sich vor einem Jahr gegründet hat und Rockklassiker covert. Am Samstag, 23. Februar, singt die bekannte Sopranistin Sylvia Thon Rock-Pop-Balladen der 70er bis 90er Jahre. Am 23. März serviert Hubert Dingenskirchen seinen Ruhrpott-Blues im Kaminzimmer (Beginn jeweils 19 Uhr, Eintritt sieben Euro).

 Die Band The Coro  aus Alpen-Veen mit Schlagzeuger Stephan Nabbefeld, Gitarrist Till Nagels, Gitarrist Christian Voß, Sängerin Rebecca Janßen und Bassist Albert Shehu.

Die Band The Coro aus Alpen-Veen mit Schlagzeuger Stephan Nabbefeld, Gitarrist Till Nagels, Gitarrist Christian Voß, Sängerin Rebecca Janßen und Bassist Albert Shehu.

Foto: The Coro

Maik Göttel wird selber kein Kaminkonzert geben. „Ich bin eingerostet“, sagt der 45-Jährige. Vor 20 Jahren habe er aufgehört, aktiv Musik zu machen. Stattdessen machte er sich gastronomisch in Krefeld selbstständig, hatte dort jahrelang das berühmte „Café Lindenstraße“, wo er mittwochabends Jazz-Musikern eine Plattform gab – und wo sich regelmäßig ein Fanclub traf, um sonntags auf Großleinwand „Lindenstraße“ zu gucken. „Einmal Theke, immer Theke,“ sagt Göttel und lacht. Eigentlich wollte er mal Tontechnik studieren, hat sich aber eine Lehre zum Gas-Wasser-Installateur gemacht. Heute mixed er Cocktails, bei Hochzeiten, Junggesellen-Abschieden, Firmenfesten, Weihnachtsfeiern. Das wird er auch beim ersten Kaminzimmer-Konzert am 19. Januar tun, wird Moskau Mule mixen (Wodka,Limette, frische Minze, Gurke und Ringer-Bier) oder den Mai Thai, einen Cocktail auf Rum-Basis mit Mandel-Sirup.

Für das Konzert der Band „The Core“ aus Alpen am Samstag, 19. Januar, 19 Uhr, gibt es nur noch wenige Karten – um genau zu sein drei Stück im Hotel an de Marsport und fünf online.

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