Xanten Auf den Dächern steckt Potenzial

Xanten · Beim Klima-Abend der Stadt Xanten standen die vielen Dachflächen, die noch ungenutzt sind, im Fokus. Ein Klimaschutzmanager soll sich um das Mobilitätskonzept kümmern.

 Viele Dächer in Xanten sind noch ungenutzt (Symbolbild).

Viele Dächer in Xanten sind noch ungenutzt (Symbolbild).

Foto: TMN

„Als Luftkurort sind wir prädestiniert für ein Klimaschutzprojekt. Außerdem möchten wir gerne mit gutem Beispiel voran gehen“, erklärte Bürgermeister Thomas Görtz vor Beginn des ersten Xantener Klima-Abends, zu dem die Stadt interessierte Bürger in den Ratssaal geladen hatte. Mit der Umsetzung dieses Projektes wurde die Essener Ingenieurgesellschaft Gertec GmbH beauftragt.

Nach einem Jahr intensiver Projektarbeit mit zahlreichen Workshops, einer verwaltungsinternen Leitungsgruppe und der Beteiligung vieler Akteure aus der Domstadt, konnte Gertec-Mitarbeiterin Lisa Maurer die Ergebnisse vorstellen. So liegt aktuell die Pro-Kopf Treibhausgasemission in Xanten bei etwa neun Tonnen im Jahr. Laut Maurer bewegen sich die Xantener damit im bundesdeutschen Durchschnitt, was ländliche Kommunen angeht. Für die Expertin heißt das aber auch, dass es noch Luft nach oben gibt: „Einsparpotential gibt es in Privathaushalten sowie dem Gewerbe und Handel, aber auch in der Industrie. Uns ist zum Beispiel aufgefallen, dass sehr viele Dachflächen ungenutzt sind. Das ist ein großes Potential für die Zukunft.“

Vom Verkehr bis zur Altbausanierung stehen nun zahlreiche Themen auf der Agenda, die seitens der Verwaltung nicht nebenher angegangen werden können. „Wenn wir das Konzept wirklich ernst nehmen, müssen wir hauptamtlich einen Klimaschutzmanager einstellen. Der Bund fördert diesen Arbeitsplatz mit 65 Prozent“, erläuterte der technische Dezernent Niklas Franke. Anfang 2019 soll dieser Klimaschutzmanager seine Arbeit aufnehmen. Ein Schwerpunkt wird dabei die Umsetzung eines ganzheitlichen Mobilitätskonzeptes. „Dabei geht es auch um die Frage, wie man den Individualverkehr so verbessern kann, dass er stadtverträglich abgewickelt werden kann“, so Franke. Dieses Mobilitätskonzept soll dann als Entscheidungshilfe bei der Einordnung von Einzelmaßnahmen dienen und Grundlage von Beratungen in den politischen Gremien werden. Erste Schritte zur Förderung klimafreundlicher Mobilität sei man bereits mit dem Bau von Alleenradweg und Boxteler Bahn gegangen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nutzung der Xantener Dachflächen. „Neben der Energiegewinnung gilt ein weiteres Augenmerk der Begrünung von Dächern. Das hat viele Vorteile von der besseren Dämmung der Gebäude bis zur deutlichen Einsparung von Abwasser“, erläuterte Franke. Mit der Aktivierung diverser Akteure habe man vielfältiges Maßnahmenportfolio hinbekommen, dessen Umsetzung der Domstadt einiges abverlangen wird. Franke: „Da entsteht ein hoher Zeit- und Kostenaufwand. Aber gerade wir als Luftkurort müssen ein besonderes Interesse am Klimaschutz haben.“

An diversen Infoständen der Leader-Region, der Verbraucherzentrale NRW sowie dem Kompetenz-Netz Energie konnten sich die Besucher des ersten Klima-Abends im Rathaus anschließend individuell über ihren möglichen Beitrag für ein besseres Klima in Xanten beraten lassen.

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