Geplante Geldübergabe Erneut Festnahme von Liebesbetrüger am Bahnhof Xanten

Xanten/Kalkar · In Xanten ist ein Mann festgenommen worden, weil er versucht haben soll, eine Frau um ihr Geld zu bringen. Es ist der zweite Fall dieser Art innerhalb weniger Wochen. Beide Male sollte dieselbe Frau betrogen werden. Beide Male war die Geldübergabe in Xanten geplant.

Der Bahnhof in Xanten (Archiv).

Der Bahnhof in Xanten (Archiv).

Foto: RP/Markus Werning

Wieder hat ein Betrüger versucht, eine 59 Jahre alte Frau aus Kalkar um ihr Geld zu bringen. Wieder war die Übergabe am Bahnhof in Xanten geplant. Und wieder wartete dort schon die Polizei, um den mutmaßlichen Täter festzunehmen, dieses Mal einen 35-jährigen Mann aus Ecuador. Der Verdächtige sei dem Haftrichter vorgeführt worden, dieser habe Untersuchungshaft angeordnet, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Bei der Betrugsmasche handelt es sich um sogenanntes Love Scamming. Dabei suchen sich die Kriminellen ihr Opfer über das Internet oder die sozialen Netzwerke, flirten mit ihm, umgarnen es und fragen irgendwann nach Geld – angeblich für eine dringende Notlage. In vielen Fällen gibt das Opfer das Geld, weil es von der Bekanntschaft emotional abhängig ist.

Die Frau aus Kalkar sei schon Mitte des vergangenen Jahres von einem Unbekannten kontaktiert worden, berichtete die Polizei. Der Betrüger habe monatelang insgesamt eine höhere fünfstellige Summe erschwindelt. Daraufhin hätten die Angehörigen die Polizei eingeschaltet. Diese nahm Ende April am Bahnhof in Xanten einen Mann aus Ghana fest: Er soll von dem Unbekannten als Läufer eingesetzt worden sein, um an diesem Tag Geld in Empfang zu nehmen, das ihm die Frau geben sollte. Trotz der Festnahme am 27. April 2020 sei die Frau von dem Unbekannten in den vergangenen Wochen wieder kontaktiert worden, berichtete ein Sprecher der Polizei in Kleve. Eventuell sei den Betrügern noch nicht bekannt gewesen, wie die Geldübergabe vor zwei Wochen für ihren Komplizen ausgegangen war. „Womöglich handelt es sich um ein Kommunikationsproblem auf Täterseite.“ Die Frau habe sich nach der Kontaktaufnahme aber sofort an die Polizei gewandt, sodass diese am vergangenen Freitag (8. Mai 2020) den Mann aus Ecuador festnehmen konnte. Auch er sei vermutlich nur ein Läufer. Der Hauptverdächtige werde im Ausland vermutet. Warum beide Geldübergaben am Bahnhof in Xanten geplant waren, blieb unklar. Möglicherweise sei der Grund für die Auswahl des Ort gewesen, dass die Stadt in der Nähe von Kalkar liege und die Endstation für den Zug aus dem Raum Rhein-Ruhr sei, sagte der Polizeisprecher.

(wer/pm)
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