Xanten Neues Licht in der Sakramentskapelle

Die Dombauhütte hat die Sakramentskapelle im St. Viktor Dom renoviert. Hauptaufgabe war die Schutzverglasung und Konservierung der modernen Glasmalereien mit dem Pfingstthema von Hermann Gottfried.

 Die modernen Glasmalereien von Hermann Gottfried wurden konserviert. Sie  behandeln das Thema Pfingsten.

Die modernen Glasmalereien von Hermann Gottfried wurden konserviert. Sie behandeln das Thema Pfingsten.

Foto: Dombauverein

Wer am Sonntag die Messe im St.-Viktor-Dom besucht, der sollte sich im Anschluss einen Augenblick Zeit nehmen für die Sakramentskapelle. Seit Freitag erstrahlt diese in einem ganz neuem Licht. „Es ist ein Raum der Stille, hier kann gebetet werden, hier finden unsere samstäglichen Beichtgespräche statt“, sagt Dompropst Klaus Wittke. Er schaut sich um. Er dreht sich. Er nimmt nach einem halben Jahr Helligkeit die nun hinter einer Schutzverglasung und konservierten Glasmalereien wieder wahr. Sein erster Eindruck ist befremdlich, der zweite beschäftigt sich mit dem Thema. In der Sakramentskapelle geht es um Pfingsten, um den Heiligen Geist.

Bei den Glasmalereien handelt es sich um die Arbeiten den Künstlers Hermann Gottfried, der diese 1966 zusammen mit der Firma Oidtmann ausführte. Wie auch bei den anderen Himmelslichtern – insgesamt gibt es 24 mittelalterliche und moderne Glasfenster im Dom – nagte an ihnen der Zahn der Zeit. Aus diesem Grunde baute die Dombauhütte sie im Februar aus – und setzte in der Zwischenzeit Klarglas ein. „Die Fenster wurden gereinigt, restauriert und konserviert“, erklärt Johannes Schubert das Projekt, das 15 Prozent der 6000 Jahresstunden ausmachte. Hans-Wilhelm Barking vom Dombauverein schätzt die Kosten auf maximal 50.000 Euro.

 Auf diesem Fenster soll ein Kreuz zu sehen sein.

Auf diesem Fenster soll ein Kreuz zu sehen sein.

Foto: Dombauverein

Darin inbegriffen ist nicht nur die Schutzverglasung und Konservierung der modernen Glasmalereien von Gottfried im St. Viktor Dom. Auch die Sakramentskapelle, die 1544 gebaut wurde, im 17. Jahrhundert den Jesuiten zur Verfügung stand und seit dem zweiten vatikanischen Konzil wieder als Sakramentskapelle fungiert, wurde renoviert. „Wir haben den Boden gesäubert, die Wände gestrichen und die architektonischen Risse ausgebessert. Es handelte sich dabei also auch um eine Sicherheitsmaßnahme für die Zukunft“, so Schubert.

 Hier wurde Christus als Salvator dargestellt.

Hier wurde Christus als Salvator dargestellt.

Foto: Dombauverein
 Gisela und Hans-Wilhelm Barking vom Dombauverein, Johannes Schubert von der Dombauhütte und Propst Klaus Wittke stellten am Freitag die geleisteten Arbeiten in der Sakramentskapelle vor.

Gisela und Hans-Wilhelm Barking vom Dombauverein, Johannes Schubert von der Dombauhütte und Propst Klaus Wittke stellten am Freitag die geleisteten Arbeiten in der Sakramentskapelle vor.

Foto: Julia Lörcks

Hauptaugenmerk verdienen aber sicherlich die wertvollen Kirchenfenster. Wer die Kapelle betritt, blickt zuerst auf die Kopfseite. Dort ist nach Meinung der Dombauhütte der Heilige Geist in Form einer weißen Taube zu sehen, die das Licht der Erkenntnis über die Menschheit bringt. Die beiden kleineren zeigen zum einen, so die Dombauhütte, das Kreuz und zum anderen Christus als Salvator, der seine linke Hand erhebt und in seiner rechten Hand eine Fahne hält. Dompropst Klaus Wittke hält sich bei der Interpretation der Fenster zurück: „Es handelt sich hier schließlich um abstrakte Kunst.“

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