„Wissen muss bewahrt werden“ Xantens Dombauhütte gehört nun zum Unesco-Kulturerbe

Xanten · Die Weltkulturorganisation Unesco hat das Bauhüttenwesen – also die Traditionen und Techniken zum Erhalt der großen Kirchen und Kathedralen in Europa – zum Immateriellen Kulturerbe erklärt. Diesen Status erhält damit auch die Bauhütte in Xanten.

 Der Xantener Dom (Archiv).

Der Xantener Dom (Archiv).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Xantener Dombauhütte und andere europäische Bauhütten sind in das Immaterielle Kulturerbe der Unesco aufgenommen worden. Die UN-Kulturorganisation würdigt damit den internationalen Modellcharakter der Bauhütten, die als fest eingerichtete Werkstätten seit Jahrhunderten für den Erhalt von Großbauten sorgen und dabei traditionelles Handwerk mit neuer Technik verbinden. „Seit hunderten von Jahren sorgen Bauhütten in ganz Europa, aber auch in Nordrhein-Westfalen dafür, dass traditionelle Handwerkstechniken und Rituale in der Baukunst nicht in Vergessenheit geraten“, sagte dazu Nordrhein-Westfalens Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). „Dieses Wissen muss bewahrt und weitergegeben werden.“ Die Aufnahme in das Unesco-Register könne dazu beitragen. Dass sich Bauhütten aus verschiedenen Ländern gemeinsam für die Aufnahme ins Uensco-Register eingesetzt hätten, sei ein hervorragendes Beispiel dafür, was das Immaterielle Kulturerbe leiste, erklärte Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen Unesco-Kommission. „Es bringt Menschen zusammen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, allen sprachlichen und gesellschaftlichen Unterschieden zum Trotz. So geht Europa!“

Das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes der Unesco umfasst 25 Einträge. Deutschland verzeichnet fünf Einträge auf den Unesco-Listen des Immateriellen Kulturerbes: Neben dem Bauhüttenwesen in Europa gehören dazu die Genossenschaftsidee und -praxis, Orgelbau und Orgelmusik, die Falknerei sowie der Blaudruck.

(epd/KNA/wer)
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