Ärger über Krähen in Xanten Post versetzt Briefkasten – wegen zu viel Krähenkot

Xanten · Die Deutsche Post hat in Xanten einen Briefkasten um einige Hundert Meter versetzt, weil er immer wieder von Vogelkot verdreckt worden ist. „Sieg der Krähen!“, meint ein Anwohner. „Nun zwingen sie schon einen großen Konzern in die Knie!“

  Der Briefkasten am Europaplatz war mit Vogelkot verdreckt.

Der Briefkasten am Europaplatz war mit Vogelkot verdreckt.

Foto: Hans-Jürgen Wohlgemuth

Die Deutsche Post hat ihren Briefkasten am Europaplatz in Xanten abgebaut und einige Meter weiter an der Bahnhofstraße wieder aufgebaut. „Grund hierfür waren wiederholte starke Verschmutzungen durch Vogeldreck“, teilte das Unternehmen am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion mit. Am Europaplatz nisten Krähen in den Bäumen.

Der Abbau des Briefkasten war Hans-Jürgen Wohlgemuth aufgefallen. „Sieg der Krähen!“, schrieb er an die Redaktion. „Nun zwingen sie schon einen großen Konzern in die Knie!“ Er selbst habe den Europaplatz „unter größten Vorsichtsmaßnahmen“ begangen und festgestellt, dass der Briefkasten fehlte. „Die Post hat kapituliert. Die Krähen haben gesiegt.“ Allerdings sei auch der neue Standort „Angriffen aus der Luft ausgesetzt“. Er und seine Nachbarn hofften, dass der gelbe Blechkasten trotzdem bleibe. „Wir brauchen einen Briefkasten in der Nachbarschaft – trotz Internet!“

Die Krähen besetzten nahezu lückenlos die Baumreihen der Bahnhofstraße, berichtete Wohlgemuth weiter. „Auch andere attraktive Bereiche der Stadt sind bereits eingenommen oder werden gerade besiedelt.“ Mit lautem Geschrei würden sie morgens die Anwohner und Hotelgäste wecken und sich abends von ihnen damit verabschieden. „Tag für Tag, immer wieder.“ Der städtische Dienstleistungsbetrieb (DBX) komme mit dem Reinigen der Sitzbänke und der Straßen nicht mehr nach. Auf dem Markt müssten die DBX-Mitarbeiter morgens den Müll wieder aufsammeln, den die Vögel aus den Papierkörben gezerrt hätten. Wohlgemuth: „Wie lange müssen Anwohner und Besucher mit dieser Plage noch leben?“

Die Saatkrähe steht unter Schutz. Der Stadt wurde schon mehrfach von der Unteren Naturschutzbehörde untersagt, die Bäume, in denen die Vögel nisten, zu beschneiden oder die Nester zu entfernen.

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