Neuer Vorstand Der Xantener Domchor geht neue Wege

Zwei Frauen haben den Vorsitz übernommen, neue Stimmen bereichern die Sängerschaft, weitere Mitglieder werden gesucht. Voraussetzung: die Begeisterung für Musik.

 Der Domchor probt in der Michaelskapelle.

Der Domchor probt in der Michaelskapelle.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Bewunderung ist ihr anzuhören, wenn Felicitas Wilhelms über Lothar Eckert spricht, der „unglaubliche 32 Jahre“ der Vorsitzende des Xantener Domchores war. Im Frühjahr hat er das Amt abgegeben, zusammen mit seinem Stellvertreter Karl Schmitz, der die Aufgabe des zweiten Vorsitzenden vier Jahre lang übernommen hatte. Wilhelms und Susanne Goebel-Langen sind ihre Nachfolger. Die beiden Frauen haben den Vorsitz als Team übernommen. Erfahrung haben sie, seit vielen Jahren arbeiten sie ehrenamtlich in der Propsteigemeinde St. Viktor. In der 215-jährigen Geschichte des Domchores beginnt damit ein neues Kapitel, zumal auch Notenwartin Bärbel Post nach 25 Jahren ihr Amt an Gerhard Friedrich übergeben hat.

Auf der Jahreshauptversammlung im Frühjahr habe der Chor ihr sowie Lothar Eckert und Karl Schmitz mit einem lang anhaltenden Applaus für den treuen Einsatz gedankt, berichtete Wilhelms. Die drei übrigen Vorstandsmitglieder hätten sich zur Wiederwahl gestellt: der zweite Notenwart Daniel Onckels, Kassenwart Rudolf Piekorz und Schriftführerin Käthe Trosky. Dadurch bestehe das sechsköpfige Leitungsgremium nun aus drei altgedienten und drei neuen Amtsträgern, aus drei Frauen und drei Männern. Durch diesen Wechsel vereine der Vorstand Erfahrung und neue Ideen.

Das Leitungsgremium spiegelt auch die Entwicklung des Chores in den vergangenen zwei Jahren: Neue Gesichter und Stimmen bereichern ihn, wie die neue Vorsitzende berichtet. „Es ist gerade die Mischung aus erfahrenen Sängern und jüngeren Mitgliedern, die einen guten Weg in die Zukunft weisen.“ Und der Chor ist mit mehr als 50 aktiven Frauen und Männern offen für weitere Mitglieder: „Wir freuen uns über Verstärkung.“ Tenöre und Bass-Stimmen würden gesucht. Grundkenntnisse im Singen seien erforderlich, alles Weitere lasse sich erlernen. „Wer aber noch nicht so viel Erfahrung hat, kann sich gesanglich an die älteren Mitglieder anlehnen.“ Wichtig sei, dass jemand „ein Gefühl und die Begeisterung für die Musik hat“.

Der Chor wird von Domkantor Matthias Zangerle geleitet. Die Sängerinnen und Sänger proben wöchentlich und haben regelmäßig Auftritte, zum Beispiel beim Silvesterkonzert im Dom und in anderen Konzerten. „Aber unsere Hauptaufgabe ist es, in Messen zu singen“, erklärt Wilhelms. Als Beispiele nennt sie die Osternacht und die Christmette. „Wir unterstützen nicht nur die Gemeinde durch unseren Gesang, sondern wir sind Gemeinde“, sagt die Vorsitzende. „Im Gesang können wir unseren Glauben mit Freude leben und ihm unsere Stimmen geben.“ Der Chor gestalte Prozessionen, Taufen, Erstkommunionsfeiern, Hochzeiten und Beerdigungen. „Er begleitet die Menschen unserer Regionen durch ihr gesamtes Leben.“ Und wenn die Stimmen des Chores sowie die Instrumente des Orchesters den Dom erfüllten, „dann ist das ein ganz tolles Gefühl, dann bekomme ich Gänsehaut“, sagt Wilhelms. Sie sei überzeugt: „Singen macht glücklich.“

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