Zu viele Anmeldungen Marienschule Xanten muss Bewerber ablehnen

Xanten · 93 Mädchen wollten sich zum neuen Schuljahr anmelden, Platz ist aber nur für 75. Die Zahlen des Stiftsgymnasiums und der Gesamtschule liegen noch nicht abschließend vor.

 Michael Lemkens, Leiter der Marienschule Xanten.

Michael Lemkens, Leiter der Marienschule Xanten.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Über zu wenig Schülerinnen kann sich Michael Lemkens nicht beklagen: Der Leiter der Marienschule musste bei 75 Anmeldungen den Deckel drauf machen, dabei hätte er für das Schuljahr 2019/20 deutlich mehr Fünftklässlerinnen aufnehmen können. 93 Mädchen wollten ab Sommer die Mädchenrealschule besuchen. Also wir nun ausgewählt: „Wir führen mit allen ein Aufnahmegespräch“, so Lemkens. Entschieden werde nach verschiedenen Kriterien: Empfehlung der Grundschulen, Noten, Persönlichkeit der Schülerin. Soziale Gesichtspunkte spielten ebenfalls eine Rolle, zum Beispiel, ob es sich Flüchtlings- oder Heimkind handele oder ob das Mädchen in schwierigen Familienverhältnissen lebe.

Der religiöse Hintergrund spielt an der katholischen Schule dagegen keine Rolle mehr, sagt Lemkens. Dass sich für das Schuljahr 2019/20 nur sechs evangelische Mädchen angemeldet haben, liege daran, dass es insgesamt weniger Grundschülerinnen zu verteilen gegeben habe. Auch muslimische Schülerinnen werden an der Marienschule unterrichtet, Lemkens empfindet sie als Bereicherung. Die Eltern müssten aber bereit sein, das Schulprogramm zu unterstützen. Heißt: Ihre Töchter müssen am Sportunterricht und an Klassenfahrten teilnehmen, außerdem den Religionsunterricht besuchen. Kopftücher findet der Schulleiter „befremdlich, weil sie ein Statement sind.“ Aktuell besuchen 527 Schülerinnen die Marienschule und werden von 34 vor allem weiblichen Kollegen unterrichtet.

Am Stiftsgymnasium konnten am vergangenen Mittwoch noch Schüler angemeldet werden, an der Gesamtschule Xanten-Sonsbeck wartet Schulleiter Pieper noch auf Rückläufer. Sandra Bree, Leiterin des Fachbereichs Schule im Rathaus, teilte am Donnerstag die vorläufigen Zahlen für die beiden Schulen mit: Demnach gab es am Stiftsgymnasium 76 Anmeldungen, an der Gesamtschule Xanten-Sonsbeck 110. Da in den umliegenden Städten und Gemeinen noch die Anmeldungen laufen, könne es aber durchaus sein, dass weitere Kinder, die anderswo keinen Platz bekommen haben, an den weiterführenden Schulen in Xanten angemeldet werden.

Jetzt werden im Rathaus die Listen abgeglichen und geprüft, ob auch alle Eltern ihre Kinder an einer weiterführenden Schule angemeldet haben. „Es kommt immer wieder vor, dass Eltern dies entweder vergessen haben oder ihr Kind an einer Schule in einer anderen Kommune angemeldet haben“, so Bree. Dann müssten die Erziehungsberechtigen angeschrieben werden.

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