Öffnungszeiten, Registrierung, Ablauf So funktioniert Xantens neues Corona-Testzentrum

Xanten · In Xanten geht am Donnerstag ein Corona-Testzentrum in Betrieb. Im Haus der Begegnung können Bürger kostenlos überprüfen lassen, ob sie mit dem Virus infiziert sind. Ein Überblick über Öffnungszeiten, Registrierung und Ablauf.

Für die Tests wurden Kabinen aufgebaut. Hier nimmt Philipp Schäfer einen Abstrich vor.

Für die Tests wurden Kabinen aufgebaut. Hier nimmt Philipp Schäfer einen Abstrich vor.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

In den vergangenen Wochen mussten Menschen in Xanten oft Geduld mitbringen, wenn sie sich kostenlos auf Corona testen lassen wollten. Die Kapazitäten reichten für die Nachfrage nicht aus. Das dürfte sich an diesem Donnerstag ändern: Im Haus der Begegnung öffnet ein neues Testzentrum. Wir klären die wichtigsten Fragen dazu.

Wann ist das Testzentrum geöffnet? Zunächst sind folgende Öffnungszeiten geplant: werktags von 7 bis 11 Uhr und von 15 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 15 bis 19 Uhr. Das sind insgesamt 48 Stunden. Am Sonntagabend wollen die Betreiber schauen, wie das Testzentrum in den ersten Tagen angenommen wurde. Eventuell werden die Öffnungszeiten reduziert oder ausgeweitet – das ist auch später noch möglich, je nachdem, wie sich die Nachfrage entwickelt. Bei den Öffnungszeiten wird berücksichtigt, wofür aktuell ein negativer Corona-Test erforderlich ist und welchen Bedarf die Bürger haben. Deshalb ist das Testzentrum zum Beispiel morgens und abends geöffnet, damit auch Arbeitnehmer das Angebot nutzen können.

 Zusammenarbeit zwischen Bürgerschaft und Verwaltung (v.l.): Benny Lurvink, Philipp Schäfer und Bürgermeister Thomas Görtz.

Zusammenarbeit zwischen Bürgerschaft und Verwaltung (v.l.): Benny Lurvink, Philipp Schäfer und Bürgermeister Thomas Görtz.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Wie läuft der Test ab? Ein Termin ist nicht erforderlich, jeder kann während der Öffnungszeiten spontan zum Testzentrum kommen. Eine Online-Registrierung wird aber dringend empfohlen, um vor Ort einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen – danach dauert der Aufenthalt im Testzentrum nur zwei bis drei Minuten. Für die Registrierung wurde die Internetseite https://xanten-testet.de eingerichtet. Wer dort seine Daten eingibt, bekommt einen QR-Code zugemailt, mit dem er oder sie sich vor Ort anmeldet – dieser QR-Code kann auch bei allen folgenden Tests wieder verwendet werden. Im Haus der Begegnung wird dem QR-Code ein Teströhrchen zugewiesen. Damit geht man direkt zu einer der drei Testkabinen – der Weg ist ausgeschildert. In den Testkabinen nimmt das geschulte Personal den Abstrich.

Es handelt sich um einen nasalen Schnelltest: Ein Wattestab wird nur zwei bis drei Zentimeter in den vorderen Nasenbereich geschoben und über die Schleimhaut gestrichen. Dann wird das Teststäbchen in das Röhrchen gesteckt und in einer Trägerflüssigkeit ausgewaschen. Drei Tropfen der Flüssigkeit werden anschließend auf einen Teststreifen geträufelt. Ein Kontrollstreifen zeigt an, ob der Test korrekt ausgeführt wurde. Nach etwa 15 Minuten ist zu sehen, ob der Abstrich positiv oder negativ ist. Das Ergebnis wird per E-Mail zugeschickt. Wer mit dem Smartphone unterwegs ist, kann es direkt vorzeigen. In Ausnahmefällen kann man sich das Ergebnis im Testzentrum ausdrucken lassen.

Wer betreibt das Testzentrum? Zwei Privatleute: Philipp Schäfer und Benny Lurvink. Sie hätten vor einigen Wochen darüber gesprochen, wofür ein negativer Test notwendig sei und warum es in Xanten kein Testzentrum gebe, berichtete Lurvink. Dann hätten sie sich darüber informiert, welche Anforderungen an ein Testzentrum gestellt würden. Sie seien sich einig gewesen, dass sie diese Voraussetzungen erfüllen können und hätten mit der Organisation begonnen. Als Berufsfeuerwehrmann und Notfallsanitäter bringt Schäfer auch das notwendige medizinische Wissen mit.

Seitdem hätten sie und ihre Partner viel Zeit in den Aufbau des Testzentrums gesteckt. „Es waren lange Abende“, sagte Schäfer. Aber diese Kraftanstrengung neben ihrem eigentlichen Beruf sei notwendig. „Wir wollen dazu beitragen, damit wir möglichst schnell wieder aus dieser Pandemie herauskommen.“ Die Stadt Xanten habe sie bei der Organisation kräftig unterstützt. Sie haben außerdem Mitarbeiter für den Betrieb des Testzentrums eingestellt: Nach einem Aufruf in der vergangenen Woche hätten sich 50 bis 60 Menschen gemeldet, weil sie helfen wollten, berichtete Lurvink. Zunächst hätten sie knapp 30 nehmen können, um die tägliche Öffnung sicherzustellen. Die Mitarbeiter seien entsprechend geschult worden, um die Abstriche kompetent vorzunehmen. Bürgermeister Thomas Görtz lobte das Engagement von Lurvink und Schäfer. Es sei viel Vorlauf notwendig, um ein Testzentrum auf die Beine zu stellen. Er freue sich über die „Xantener Lösung für Xanten“.

Warum ist das Testzentrum im Haus der Begegnung? Die Stadt hat dabei geholfen, dass es ein Testzentrum gibt, sie kann es aber selbst nicht betreiben. Deshalb hat sie eine ihrer Immobilien dafür vermietet, die zentral liegt – dadurch ist ein Test möglich, bevor man zum Beispiel in der Innenstadt einkaufen geht (wenn die Geschäfte wieder öffnen dürfen). Das Haus der Begegnung liegt an der Karthaus, also in der Nähe der Fußgängerzone. Ein Parkplatz ist daneben, eine Bushaltestelle davor. Das Gebäude ist auch groß genug, um darin mehrere Testkabinen, einen Wartebereich und Räume für das Personal einzurichten. Es hat mehrere Eingänge, sodass eine Einbahnstraßenregelung möglich ist, damit die Menschen, die sich testen lassen, nicht aufeinanderstoßen.

Wo kann man sich noch testen lassen? In Xanten bieten bisher drei Hausarztpraxen und zwei Apotheken kostenlose Corona-Schnelltests an. Das war bisher zu wenig, teilweise mussten Menschen tagelang warten, bis sie einen Termin bekamen – so groß war die Nachfrage. Zwar kann man sich auch in einer anderen Stadt oder Gemeinde testen lassen. In Sonsbeck betreibt zum Beispiel die Firma Ripkens ein Testzentrum. Aber wer erst in einen anderen Ort fahren muss, um sich auf Corona testen zu lassen, weil er das negative Ergebnis für einen Einkauf im Einzelhandel braucht, scheut vielleicht den Aufwand. Deshalb haben auch Einzelhändler gehofft, dass möglichst bald ein Testzentrum in Xanten eröffnet. Am Montag, 3. Mai, will außerdem das Xantener Pflegeteam auf dem Parkplatz vor dem Archäologischen Park am Rheintor eine Teststelle als Drive-in eröffnen. Man wird also im Auto sitzen bleiben können, während der Abstrich genommen wird.

Wofür ist ein Test notwendig? Solange nur ein Teil der Bevölkerung geimpft wurde, sind die Tests ein Baustein, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Deshalb sind sie auch die Voraussetzung für einige Lockerungen der Corona-Regeln. Zurzeit muss man sie zum Beispiel beim Friseur oder bei der Fußpflege vorlegen. Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf aufeinander folgenden Werktagen unter 150 bleiben, dürfen die Geschäfte auch wieder öffnen – es dürfen dann aber nur Kunden den Laden betreten, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen.

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