Xantens Bürgermeister Thomas Görtz tritt 2020 noch einmal an

Xanten · Xantens Bürgermeister Thomas Görtz hat angekündigt, dass er bei der Kommunalwahl 2020 wieder antreten will. Damit überrascht er seine eigene Partei – sie hat ihn bisher nicht offiziell als ihren Kandidaten aufgestellt.

 Bürgermeister Thomas Görtz (Archiv).

Bürgermeister Thomas Görtz (Archiv).

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Thomas Görtz will Bürgermeister von Xanten bleiben. Er kündigte am Sonntag an, dass er bei der Kommunalwahl 2020 für weitere fünf Jahre antreten wird. „Ich bin hochmotiviert“, sagte Görtz beim Neujahrsempfang der CDU-Stadtratsfraktion im Rathaus. „Ich will in dieser Stadt noch einiges bewegen.“ Der CDU-Politiker ist seit knapp fünf Jahren Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl im Mai 2014 hatte er knapp 54 Prozent der Stimmen erhalten. Bisher ist Görtz der einzige, der seine Kandidatur bekanntgegeben hat.

Fraktionschef Pankraz Gasseling sprach von einer „guten Nachricht“. Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, Tanko Scholten, reagierte dagegen überrascht. Görtz habe vorher nicht mit ihm darüber gesprochen. „Das hätte ich erwartet“, sagte Scholten auf Nachfrage unserer Redaktion. „Man kann sich nicht selbst als Kandidat einer Partei aufstellen, sondern die Partei entscheidet, wer ihr Kandidat wird.“ Die zuständige Aufstellungsversammlung sei für den Sommer geplant, also etwa ein Jahr vor der Kommunalwahl 2020.

Sein Entschluss sei in den vergangenen Wochen gereift, sagte Görtz unserer Redaktion. Der Sonntag sei der „ideale Zeitpunkt“ gewesen, die Kandidatur anzukündigen, weil viele Parteimitglieder, Bürger und Unternehmer zum Neujahrsempfang gekommen seien. Er freue sich, wenn die CDU ihn unterstütze. Auf die Frage, warum er mit Scholten noch nicht darüber gesprochen habe, sagte Görtz, dieser sei auch nicht auf ihn zugegangen und habe gefragt, ob er antreten wolle. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren viel erreicht, sagte der Bürgermeister. Sie investiere in Schulen, Feuerwehr und den sozialen Wohnungsbau. Es stimme nicht, dass Xanten mehr Geld für die Gäste ausgebe als für die Einwohner. Im Gegenteil: Für Touristen seien es zwischen 2014 und 2022 „nicht einmal sechs Millionen Euro“, für Xantens Bürger rund 40 Millionen Euro. Görtz nannte eine weitere Zahl: 2018 hätten die Xantener 181 Babys bekommen. „Fast 20 Prozent mehr als 2017.“

Frank Berger, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Wesel, ging auf die Debatte zum Rettungswesen ein. Die Interessen aller Kommunen im Kreis müssten berücksichtigt werden, am Ende würden aber auch die Interessen von Xanten zufriedengestellt, versicherte er. Der Kreis Wesel plant eine Neuordnung des Rettungswesens. Xanten und Rheinberg befürchten, dass ihre Notarztstandorte geschlossen und durch einen neuen in Alpen ersetzte werden sollen.

 Neujahrsempfang der CDU-Fraktion mit dem Großen Schulchor des Städtischen Stiftsgymnasiums Xanten unter Leitung von Georg Gerißen sowie mit Vertretern der CDU und der Stadt Xanten (v.l.): Frank Berger, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Wesel, Stefan Berger, MdL, Kandidat der CDU für das Europäische Parlament, Bürgermeister Thomas Görtz, Tanko Scholten, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Xanten, Pankraz Gasseling, Vorsitzender der CDU Fraktion Xanten.

Neujahrsempfang der CDU-Fraktion mit dem Großen Schulchor des Städtischen Stiftsgymnasiums Xanten unter Leitung von Georg Gerißen sowie mit Vertretern der CDU und der Stadt Xanten (v.l.): Frank Berger, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Wesel, Stefan Berger, MdL, Kandidat der CDU für das Europäische Parlament, Bürgermeister Thomas Görtz, Tanko Scholten, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Xanten, Pankraz Gasseling, Vorsitzender der CDU Fraktion Xanten.

Foto: RP/Markus Werning
 Redner beim Neujahrsempfang der CDU: Thomas Görtz (l.), Tanko Scholten (M.) und Stefan Berger.

Redner beim Neujahrsempfang der CDU: Thomas Görtz (l.), Tanko Scholten (M.) und Stefan Berger.

Foto: RP/Markus Werning

Gastredner war Stefan Berger, der von der CDU Niederrhein für die Europawahl im Mai aufgestellt worden ist. Der Landtagsabgeordnete aus Viersen warb für ein starkes Europa. „Die EU ist ein Garant für Frieden und Freiheit.“ Kein Land könne die Herausforderungen der heutigen Zeit allein bewältigen. Berger versicherte, dass er sich für die Region einsetzen werde. Die finanzielle Unterstützung für die Landwirtschaft dürfe nicht nur bei Großbetrieben, sondern müsse auch bei kleinen Höfen ankommen. „Die Flächen dürfen kein Spielball von Konzernen werden, sondern müssen in der Hand von landwirtschaftlichen Familien bleiben.“

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