Reaktion auf zwei Unfälle Polizei für Sperrung des Bahnübergangs in Birten

Xanten · Nach zwei Unfällen innerhalb weniger Wochen prüfen die Behörden eine kurzfristige Lösung für die Kreuzung in Xanten-Birten. Anwohner befürchten, dass sie den Weg nach Alpen-Veen künftig nicht mehr nutzen können.

Der unbeschrankte Bahnübergang an der Römerstraße in Birten (Archiv).

Der unbeschrankte Bahnübergang an der Römerstraße in Birten (Archiv).

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der Rat der Stadt Xanten wird am Dienstag darüber beraten, wie der unbeschrankte Bahnübergang an der Römerstraße in Birten gesichert werden soll. Mehrere Möglichkeiten sind dafür im Gespräch: Markierungen, Schilder und eine Schranke. Die Kreispolizeibehörde Wesel spricht sich „bis zur Umsetzung geeigneter Sicherungsmaßnahmen“ für eine Sperrung des Bahnübergangs für Fahrzeuge aus.

Die Debatte um den unbeschrankten Bahnübergang war wieder aufgekommen, nachdem im November zweimal Autos und Züge zusammengestoßen waren. Auch in den vergangenen Jahren hatte es dort schon Unfälle gegeben, im Mai 2017 starb dabei ein Mann. Deshalb beschloss der Rat im März 2018, dass der Bahnübergang durch eine Schranke gesichert werden solle. Die Kosten wurden auf 1,5 Millionen Euro geschätzt, die sich Bahn, Bund und Stadt teilen müssten. Seitdem haben Vertreter der Verwaltung und der Bahn miteinander gesprochen, ohne dass die Pläne für eine Schranke vorankamen. Deshalb lud die Stadt Vertreter von Bahn, Polizei und Bezirksregierung für vergangenen Montag zu einer sogenannten Bahnübergangsschau ein. Vor Ort wurden verschiedene Möglichkeiten besprochen, wie die Verwaltung mitteilte. Eine Übersicht.

Bodenmarkierung Reflektierende Gefahrenzeichen auf der Straße könnten Autofahrer auf den Bahnübergang hinweisen — zusätzlich zu den Andreaskreuzen. Diese Markierungen könnten aber erst bei stabilen Witterungsverhältnissen im Frühjahr aufgetragen werden.

Verkehrszeichen Ein weiteres Verkehrszeichen wie ein Piktogramm, das auf die Unfallgefahr hinweist, kann nicht aufgestellt werden, weil es nicht zum Verkehrszeichenkatalog gehört. Außerdem befürchtet die Polizei, dass es die Sicht der Autofahrer einschränken könnte.

Verkehrsführung Es wurde auch darüber gesprochen, die Straße aus Richtung Alpen-Veen kommend so zu verändern, dass Autofahrer die Kurve nicht mehr schneiden können — sie wären gezwungen, in einem größeren Bogen abzubiegen und hätten dadurch eine bessere Sicht auf die Gleise. Aber dafür sind die Straßenverhältnisse zu eng.

Blinklicht Eine weitere Option: ein Bewegungsmelder mit einem roten Blinklicht. Aber diese Lösung entspräche weder der Straßenverkehrsordnung, noch einem technischen Regelwerk, und kommt deshalb ebenfalls nicht infrage.

Sperrung Die Idee ist nicht neu, sie wurde bereits diskutiert: Der Bahnübergang könnte für Autos, Lastwagen und Motorräder gesperrt werden. Anwohner waren früher schon dagegen, weil sie die Straße für die Fahrt nach Veen benutzen — sie sind auch heute dagegen, wie Thomas Janßen, Vorsitzender der CDU Birten, sagt. Die Polizei befürwortet dagegen die Sperrung, „da bis zur angestrebten technischen Sicherung des Bahnübergangs noch einige Zeit vergehen wird“, wie die Verwaltung mitteilt. Sie hat Planungskosten in Höhe von 100.000 Euro in den Haushaltsentwurf 2020 eingestellt. „Damit soll die mittelfristige Umsetzung der Schrankenanlage forciert werden.“

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