Als „ständige Präsenz“ für Sammelunterkünfte Betreuung von Flüchtlingen – Xanten will Sozialarbeiter einstellen

Xanten · Xanten hat seit Anfang 2020 viele Menschen aufgenommen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten. Bald könnten mehr als 300 Flüchtlinge allein am Küvenkamp leben. Deshalb will die Stadt jemanden für die Sozialarbeit vor Ort einstellen.

 Die bestehende Flüchtlingsunterkunft am Küvenkamp (Archiv).

Die bestehende Flüchtlingsunterkunft am Küvenkamp (Archiv).

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Die Stadt Xanten will für die Betreuung von Flüchtlingen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Sozialarbeiterin oder einen Sozialarbeiter einstellen. Sie rechnet dadurch mit Kosten von 90.000 Euro im Jahr. Darüber beraten der Sozialausschuss am 23. Februar und der Hauptausschuss am 7. März. Die Entscheidung trifft der Stadtrat am 9. März.

In den Unterlagen für die politischen Sitzungen erklärt die Verwaltung ihren Vorschlag. Hintergrund ist demnach, dass der Stadt Xanten genauso wie anderen Kommunen seit Anfang 2020 „unvermindert stark“ geflüchtete Menschen aus unterschiedlichen Nationen zugewiesen werden. „Die Ursachen dafür sind unter anderem die weltweiten Krisenherde, aktuell vornehmlich in der Ukraine und im Iran.“

Xanten nehme deshalb pro Monat jeweils weitere etwa 30 Menschen auf, die „Obdach und damit menschenwürdiger Unterbringung bedürfen“, schreibt die Verwaltung weiter. Deshalb hat die Politik auf ihren Vorschlag hin schon beschlossen, dass die alte Flüchtlingsunterkunft am Küvenkamp saniert und eine weitere gebaut wird. Sobald diese Baumaßnahmen realisiert sind, werden dort bis zu 344 Menschen leben können.

Das bedeute, dass am Küvenkamp eine „große Anzahl von unterschiedlichen Kulturen, Lebensweisen und individuellen Familienstrukturen“ aufeinandertreffen werde, erklärte die Verwaltung. Eine solche „Konzentration von Menschen auf kleinstem Raum“ müsse zumindest tagsüber durch eine „ständige Präsenz“ begleitet werden. Dafür seien auch schon Büroräume in der neuen Unterkunft eingeplant worden. Dadurch sei „ein guter Überblick über die Geschehnisse vor Ort“ gewährleistet.

„Die entstehenden Konflikte vor Ort könnten durch eine solche ständige Anwesenheit gut im Blick gehalten und unverzüglich beseitigt werden“, erklärt die Verwaltung weiter. Dabei seien Grundkenntnisse der sozialen Arbeit von großem Vorteil. Zum Aufgabengebiet werde unter anderem die Schlichtung von Streitigkeiten, die Durchsetzung der Hausordnung, die Kontrolle der Mülltrennung und der Hygienevorschriften sowie die Überwachung der Lagerbestände und der Regelungen für die Waschräume gehören. Die Sozialarbeiterin oder der Sozialarbeiter würden aber auch Ansprechpartner für die Ausländerbehörde, das Jugendamt und die Polizei sein.

(wer)
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