Flugblattaktion geplant BBX gegen Bau einer Mehrfachturnhalle in Xanten

Xanten · Die Bürger-Basis-Xanten befürchtet Nachteile für die Ortsteile Marienbaum, Vynen und Birten, wenn in Xanten eine Sportstätte gebaut werden sollte. Sie will deshalb die Bevölkerung mobilisieren.

 Das Luftbild zeigt die Gesamtschule Xanten-Sonsbeck und die Halle Landwehr im Hintergrund (Archiv).

Das Luftbild zeigt die Gesamtschule Xanten-Sonsbeck und die Halle Landwehr im Hintergrund (Archiv).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Wenn die Ratsfraktionen im März den Haushalt der Stadt für 2019 beraten, werden sie auch darüber diskutieren, ob Xanten in den nächsten Jahren eine Mehrfachturnhalle baut. Die Bürger-Basis-Xanten (BBX) spricht sich deutlich dagegen aus, weil sie negative Auswirkungen für Marienbaum, Vynen und Birten befürchtet. Deshalb will sie in den nächsten Tagen in Xanten und den Ortsteilen die Bürger über ihre Argumente informieren und ein Flugblatt verteilen.

Die BBX warnt vor allem davor, dass die Sporthallen in Marienbaum, Vynen und Birten aufgegeben werden könnten, „weil eine zentral gelegene Mehrfachsporthalle verstärkt“ genutzt werden solle, schreibt sie in ihrem Infoblatt. Die BBX vertraue nicht auf das Versprechen, dass die Hallen erhalten blieben. Das sei über die Schulen in den Ortsteilen auch gesagt worden. Wenn aber auch noch die Sportstätten aufgegeben würden, „wäre dies ein letzter K.o.-Schlag gegen die Dörfer“. Es gebe jedoch nicht nur den Stadtkern, kritisiert der BBX-Vorstandsvorsitzende Peter Reichel. „Auch die Dörfer müssen in ihrer Struktur erhalten bleiben.“ Die BBX rufe deshalb auch die Stadträte der anderen Parteien aus Vynen und Birten auf, alles zu verhindern, was die Sporthallen in ihren Ortsteilen gefährden könne. Die BBX hat zwei Sitze im 36-köpfigen Stadtrat, kann also allein keine Anträge durchbringen.

Eine Mehrheit der Lokalpolitiker hatte im Sommer 2018 beschlossen, dass die Verwaltung den Bau einer Mehrfachturnhalle prüfen soll. Den Anstoß hatte die SPD gegeben. Die Turnhallen in Xanten reichten für den Schulsport nicht aus, schrieben die Sozialdemokraten in ihrem Antrag. Die Turnhallen in Marienbaum, Vynen und Birten hätten außerdem den Nachteil, dass die Schüler aus Xanten erst dorthin gefahren werden müssten – dadurch entstünden Kosten, und dem Sportunterricht gehe Zeit verloren. Die Verwaltung kam in einer ersten Prüfung zu dem Schluss, dass der Bau zumindest einer Zweifachturnhalle „perspektivisch für den Schulsport selbst unter Auslastung aller Hallen in den Ortschaften erforderlich“ sei. Allerdings bereitete Kämmerer Stephan Grundmann die Fraktionen darauf vor, dass Xantens Verschuldung in den nächsten Jahren deutlich steigen werde, wenn die Politik Großprojekte wie die Erweiterung des Stiftsgymnasiums und den Bau einer Mehrfachturnhalle beschließe.

Das greift die BBX auf. „Natürlich wäre es wünschenswert, eine neue Mehrfachsporthalle zu haben“, erklärt Anja Harrell vom BBX-Vorstand. Aber Xantens Verschuldung liege heute schon bei knapp 50 Millionen Euro. „Wir machen uns auf Dauer handlungsunfähig.“ Außerdem dürften die Folgekosten nicht vergessen werden. „Die Schaffung von Sportstätten ist eine wichtige Aufgabe der Kommune – jedoch muss man es auch bezahlen können“, kritisiert Herbert Jochums vom BBX-Vorstand.

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