Kommen & Gehen Bäckerei Küppers hört Ende April auf

Xanten · Jeden Tag um zwei Uhr in der Nacht aufstehen, ohne Frühstück sechs Stunden in die Backstube, nach einer kurzen Pause wieder zurück zum Arbeitsplatz. Mittags zwei Stunden Schlaf, dann erneut ins Geschäft, und am Ende des Tages noch einmal eine Mütze Schlaf: Georg Wloch ist zwar Bäckermeister durch und durch. Doch jetzt, mit 64 Jahren, zieht er einen Schlussstrich unter seinen Beruf und damit unter die Bäckerei Küppers an der Marsstraße. Er hat den Pachtvertrag mit Christoph van Bebber nicht verlängert.

 Georg Wloch (64) kann nicht mehr: Aus gesundheitlichen Gründen schließt er seine Bäckerei Küppers in der Xantener Innenstadt und seine Filiale in Vynen.

Georg Wloch (64) kann nicht mehr: Aus gesundheitlichen Gründen schließt er seine Bäckerei Küppers in der Xantener Innenstadt und seine Filiale in Vynen.

Foto: Lörcks

In der letzten April-Woche schließt er das Geschäft in der Fußgängerzone und gleichzeitig die Filiale in Vynen. Ein altes Geschäft weniger in Xanten. Eigentümer van Bebber steckt schon in den Planungen für einen Umbau des Hauses. Fürs Parterre sucht RGX Immobilien wieder einen Einzelhändler, die anderen Räume vor allem im ersten Ober- und im Dachgeschoss sollen als Wohnungen vermietet werden.

Georg Wloch stammt ursprünglich aus Schlesien. "Mein ganzes Leben war ich Bäcker und Konditor", sagt der 64-Jährige, der mit 15 Jahren seine Lehre begann. "Mutter hat immer gern gebacken. Da war ich oft in der Küche, in der es immer etwas zu essen gab. Seitdem macht mir Kochen und Backen Spaß." 1981 siedelte er nach Deutschland um, eröffnete zunächst in Duisburg ein eigenes Geschäft, im Jahr 2000 übernahm er dann die Bäckerei Küppers in Xanten.

Nächstes Jahr wäre goldenes Berufsjubiläum gewesen. Aber es geht nicht mehr in dem gewohnten Tagesablauf. "Ich gebe das Geschäft schweren Herzens auf", sagt der Meister. Gesundheitliche Gründe veranlassen ihn zu diesem Schritt. "Das wird sicherlich nicht von heute auf morgen gehen. Das wird ein längerer Prozess werden." So ganz an den Nagel hängen möchte Georg Wloch den Beruf aber doch nicht. Einige Stunden in der Woche möchte er schon noch in einer Backstube mitarbeiten. Für das eigene Geschäft hat sich kein Nachfolger gefunden. "Es ist schwierig, jemanden zu finden, der eine Bäckerei leiten möchte."

Hauseigentümer Christoph van Bebber ist bei der Suche der Anschlussnutzung flexibel. Ein Café wäre an dieser Stelle schön, sagt er. Aber das sei kein Muss. Ein neuer Pächter könne jetzt noch Einfluss auf die Umbauplanung nehmen und Wünsche einbringen. Zum Beispiel bei der Größe. Als Gewerbefläche stehen bis zu 240 Quadratmeter zur Verfügung. Wird weniger benötigt, wird die restliche Fläche zu weiteren Wohnungen umgebaut.

VON PETER KUMMER

(pek)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort