Auf den Gewinner wartet ein Preisgeld Xanten startet Architektur-Wettbewerb zum Neubau des Gymnasiums

Xanten · Das städtische Stiftgymnasium soll in den nächsten Jahren neu gebaut werden. Es ist Xantens größtes Bau-Projekt. Wer den Neubau plant, wird in einem Wettbewerb ermittelt. Wie das Verfahren abläuft.

 Die Luftaufnahme zeigt das alte Stiftsgymnasium. Der Neubau soll auf der Sportfläche dahinter entstehen.

Die Luftaufnahme zeigt das alte Stiftsgymnasium. Der Neubau soll auf der Sportfläche dahinter entstehen.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Die Stadt Xanten hat einen Architektur-Wettbewerb für den Neubau des Stiftsgymnasiums gestartet. In den nächsten Monaten können Architekten – auch zusammen mit Landschaftsarchitekten und Stadtplanern – ihre Vorschläge einreichen. Eine Jury bewertet ihre Arbeiten. Es winken Preisgelder, und voraussichtlich mit dem Gewinner wird die Stadt den Neubau umsetzen. Dabei handelt es sich um Xantens größtes Bau-Projekt zurzeit. Ein Überblick über das Wettbewerbsverfahren.

Vorgeschichte Das Gymnasium erstreckt sich über mehrere Gebäude, die überwiegend aus den 1960er Jahren stammen. Bis auf die Mensa, die 2010 errichtet wurde, weisen die Gebäude einen „enormen Sanierungsbedarf“ auf, erklärt die Stadt. Fachleute haben untersucht, wie teuer eine Reparatur oder ein Neubau wäre und welche Perspektiven die eine oder andere Option dem Gymnasium bieten würde. Dabei sei herausgekommen, dass ein neues Gebäude die wirtschaftlichste Lösung sei, schreibt die Stadt in den Wettbewerbsunterlagen. Die Politik hat darüber in den vergangenen Jahren kontrovers diskutiert. Im Oktober 2021 beschloss eine Mehrheit des Stadtrats den Neubau und, dass es dafür einen Architektur-Wettbewerb gibt.

Ziel Der Neubau soll auf dem Sportgelände neben dem heutigen Gymnasium errichtet werden. Dabei geht es nach den derzeitigen Planungen um ein Schulgebäude einschließlich einer Zweifeld-Sporthalle. Die Kosten werden zurzeit auf rund 48 Millionen Euro geschätzt. Der Altbau soll so lange instandgehalten werden, bis der Neubau fertig ist, und dann abgerissen werden. Dadurch entsteht eine Fläche für eine Wohnbebauung. Deshalb sollen die Teilnehmer des Architektur-Wettbewerbs zum einen Vorschläge für das Gymnasium machen – und zwar soll der Neubau „die Anforderungen einer modernen Schulpädagogik“ und das vorgegebene Raumkonzept erfüllen, wie es in den Unterlagen heißt. Zum anderen sollen sie Ideen für die frei werdende Fläche vorlegen. In ihre Überlegungen sollen sie die Umgebung einbeziehen.

Zeitplan Das Wettbewerbsverfahren ist am 7. Juli mit einer Bekanntmachung im EU-Amtsblatt gestartet worden. Zunächst gibt es ein offenes Bewerbungsverfahren, an dem jeder teilnehmen kann. Der eigentliche Architektur-Wettbewerb ist dagegen geschlossen. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt. Somit ergibt sich folgender Zeitplan: Bis zum 9. August läuft die Bewerbungsfrist. Am 5. September sollen dann die Unterlagen für den eigentlichen Wettbewerb an die zugelassenen Teilnehmer versandt werden, und diese müssen dann bis zum 25. November ihre Pläne sowie bis zum 2. Dezember ihre Modelle eingereicht haben. Die Sitzung des Preisgerichts ist für den 26. Januar geplant. Anschließend soll der Gewinner bekannt gegeben werden.

Bewerber Der Wettbewerb richtet sich an Architekten zusammen mit Landschaftsarchitekten. Stadtplaner sind in Arbeitsgemeinschaften mit Architekten ebenfalls zugelassen. Um teilzunehmen, müssen sie mehrere Anforderungen erfüllen. Zum Beispiel müssen sie nachweisen, dass sie wirtschaftlich und finanziell in der Lage sind, ein solches Projekt zu stemmen. Außerdem müssen sie vergleichbare Referenzprojekte vorweisen können.

Kriterien Ein Preisgericht wird die Wettbewerbsarbeiten beurteilten, und zwar anhand verschiedener Kriterien: (1) Qualität des städtebaulichen Gesamtkonzeptes, (2) Einbindung des Schulgeländes in die stadträumliche Situation, (3) Architektonische Gestaltqualität, (4) Qualität der Freiraumgestaltung, (5) Funktionale Qualität, (6) Umsetzung des Raumprogramms in Verbindung mit dem pädagogischen Konzept, (7) Realisierbarkeit und Nachhaltigkeit der Konzeption, (8) Wirtschaftlichkeit. Die Reihenfolge stelle keine Gewichtung dar, und das Preisgericht könne die einzelnen Kriterien noch gewichten, erklärt die Stadt Xanten.

Preise Der Gewinner bekommt 110.000 Euro, der Zweitplatzierte 65.000 Euro und der Drittplatzierte 47.500 Euro. Bei fristgerechter Einreichung der geforderten Leistungen für den Wettbewerb erhält außerdem jeder Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung von 3500 Euro.

Preisgericht Es wird aus Fachleuten aus ganz NRW sowie aus Vertretern der Verwaltung, des Gymnasiums und der Politik bestehen. Darüber hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 21. Juni abgestimmt. Mitglieder sind demnach acht Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner sowie Xantens Technischer Dezernent Niklas Franke, die stellvertretende Leiterin des Dienstleistungsbetriebs Xanten (DBX), Astrid Fischer, die Schulleiterin Corinna Dickmann, der Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur, Peter Schneider. Hinzu kommen noch jeweils ein Vertreter der CDU-Fraktion, der SPD-Fraktion und der FBI-Fraktion.

(wer)
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