Xanten Acoustik-Premiere bei Sonnenuntergang

Xanten · Die neue Reihe Acoustic Plaza auf der Hafenpromenade feiert eine stimmungsvolle Premiere. Im Herbst soll es bereits eine Neuauflage geben.

 Nadine Beneke aus Düsseldorf bezauberte mit ihrer kleinen Gitarre und selbst geschriebenen Songs.

Nadine Beneke aus Düsseldorf bezauberte mit ihrer kleinen Gitarre und selbst geschriebenen Songs.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Xanten Die Konzertreihe „acoustic Plaza“, deren erste Veranstaltung am Wochenende auf der Promenade des Xantener Hafens stattfand, wird dank des sehr guten Zuspruchs voraussichtlich schon im Herbst fortgesetzt werden. Mit diesen Worten voller Zuversicht beendete der Initiator der Veranstaltungsreihe, der Sonsbecker Singer-Songwriter Jörg Klotzbach, der sich unter dem Pseudonym JIP in der Acoustic-Music-Szene tummelt, den Konzertabend der besonderen Art.

Vor zunächst recht noch überschaubarem Publikum nahm der Dortmunder Musiker Swen O. Heiland, der mit seinem Soloprojekt „Rich Kid Rebellion“ am Start war, als erster die Akustikgitarre zur Hand. Seine Songs, die die die Palette der Genres von „Pfiffige Mädchenmusik“ bis „Traurige Männermusik“ abdeckten, moderierte Heiland mit Worten voller Empathie an. Besonders der Titel „Beautiful“ wird den Xantener Damen in bester Erinnerung bleiben, denn er war ihnen selbst gewidmet.

In seinen Songs verarbeitet Swen Heiland viele Eindrücke, die er während seiner Reisen gemacht hat. So sang er von einem großen Herzen, das er mal als Farbtupfer auf einer riesigen grauen Zementwand in Moskau erblickt hatte. Er ließ aber auch dem Heavy Metal, dem Musikgenre, dem ein Teil seiner früheren Titel entstammt, mit dem „Kuschel-Metal-Song“ „Sent by the devil“ seinen verdienten Platz bei seinem Gig zukommen.

Mit diversen Bands aus dem Rock- und Metalbereich hat Swen O. Heiland bereits mehrere Dutzend Tonträger veröffentlicht und dabei fast die halbe Welt von Sibirien bis San Francisco bereist.

Während sich die steinernen Sitzbänke zunehmend füllten, übernahm der amerikanische Musiker Edwin O. Putnam, der mittlerweile in Krefeld wohnt, das Mikrophon. Wie alle von auswärts kommenden Musiker war auch Putnam der Meinung: „Dies ist die schönste Bühne, auf der ich je gespielt habe!“ Die langsam über der Südsee untergehende Sonne, das blaue Wasser, die Bötchen und das schöne Ufer mit so einigen das frische Wasser genießenden Badegäste erzeugten eben einen wunderbaren Anblick, der an einen wunderschönen Urlaub denken ließ.

Unter den vielen selbst geschriebenen Titeln, wie „Hand in Hand“, „The only way you left me to go“ und „If“ stellte Putnams Coversong-Präsentation von Neil Youngs „After the Goldrush“, einer seiner Lieblingssongs, eine willkommene Abwechslung dar. Jörg Klotzbach hatte ein abwechslungsreiches Line-Up versprochen. So kam nach dem englischsprachigem „Alternative Folk“ von Putnam deutschsprachiger Soul von der Düsseldorferin Nadine Beneke, die trotz gerade überstandener Sommergrippe mit einer wunderbaren Stimme und Songs wie „Suche nach dem Licht“ oder „Tochter des Windes“, die oft die Selbstfindung thematisieren, bezauberte.

Als dann der Initiator des Konzertabends Jörg Klotzbach selbst auf die Bühne kam, war die Promenade gut gefüllt. Mit seinen Songs „für eine bessere Welt“ traf seine One -Man-Band „JIP“ nicht nur den Nerv der Zeit, sondern berührte mit den Aussagen, die hinter den Titeln stehen, vor allem die weiblichen Gäste. Das Anti-Kriegslied „No war“, „Better Me“, ein Lied über positive Veränderungen in allen Bereichen des Lebens, „Peaceful“, Klotzbachs „Heimweh-Song“ und „Refugee“, ein Song über Flüchtlinge, die auf ihrer Flucht elendig im Mittelmeer ertrinken, gehörten zum großen Repertoire des Singer-Songwriters.

Mit „Mad World“ von „Tears for Fears“ und Klotzbachs „Love shines on“ – ein Song der Hoffung, dass am Ende des Lebens die Liebe stärker denn je durchscheint, verabschiedeten sich die Musiker gemeinsam von einem begeisterten Publikum, das den herumgereichten Hut zum Entrichten eines freiwilligen Obulus gern entgegennahm. „Die Veranstaltung war ein Volltreffer“, fand auch FZX-Leiter und Mitorganisator des Acoustic Plaza Wilfried Meyer. Er war der Bitte seines Auszubildenden gefolgt und hatte über den als Flüchtling nach Deutschland gekommenen jungen Mann kurzum Kontakt zu Klotzbach aufgenommen.

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