Xantener Dombauverein Abschied von einem Herzblut-Architekten

Xanten · Zwar will sich Heinz Wrede noch nicht in den Ruhestand verabschieden, aber mehr auf die Arbeit in seinem Büro konzentrieren. Nach mehr als drei Jahrzehnten endet damit die Zusammenarbeit mit dem Dombauverein.

 Heinz Wrede (2.v.r.) erhielt zum Abschied einen Bauhelfer und ein Buch, überreicht von (v.l.): Hans-Wilhelm Barking, Vorsitzender des Dombauvereins, sowie Domprobst Stefan Notz und Dombaumeister Johannes Schubert.

Heinz Wrede (2.v.r.) erhielt zum Abschied einen Bauhelfer und ein Buch, überreicht von (v.l.): Hans-Wilhelm Barking, Vorsitzender des Dombauvereins, sowie Domprobst Stefan Notz und Dombaumeister Johannes Schubert.

Foto: Randolf Vastmans

Der Gocher Architekt Heinz Wrede hat nach mehr als 30 Jahren die Zusammenarbeit mit der Propsteigemeinde St. Viktor und der Dombauhütte Xanten beendet. An den Ruhestand denke er aber noch nicht, das Gegenteil sei eher der Fall, sagte Wrede (Jahrgang 1943) bei einer kleinen Abschiedsfeier an der Xantener Dombauhütte. Sein Unternehmen mit einem zusätzlichen Büro in der Landeshauptstadt und insgesamt zwölf Mitarbeitern, welches er zusammen mit seinem 52-jährigen Sohn leite, brauche ihn. „Wenn du mal nicht mehr mitarbeitest“, habe sein Sohn gesagt, „macht es mir auch wesentlich weniger Spaß.“

Vertreter der Propsteigemeinde, des Dombauvereins und der Dombauhütte dankten Wrede für seinen Einsatz über mehr als drei Jahrzehnte. Als Andenken schenkten sie ihm einen Bauhelfer aus einem Leuchter des Hochchors sowie ein Buch über die Europäischen Bauhütten.

Wrede hatte 1989 die Zusammenarbeit mit der Propsteigemeinde und dem Dombauverein begonnen. Erfahrungen brachte er durch seine vorherigen Arbeiten an sakralen Gebäuden mit sich. So hatte er die Kapelle auf dem Hausberg seines Geburtsortes erbaut. Es folgten weitere Kirchen am Niederrhein und die Beteiligung am Bau des Museums Kurhaus Kleve. Auch am Wiederaufbau der 1992 eingestürzten Kirche in Goch war er beteiligt.

„Mit Herzblut“ sei der Architekt immer dabei gewesen, sagte der Vorsitzende des Dombauvereins, Hans-Wilhelm Barking. Auch Domprobst Stefan Notz sowie Dombaumeister Johannes Schubert dankten Wrede für seine Arbeit. „In gewisser Weise“, erinnerte sich Schubert, der 1993 die Leitung der Dombauhütte übernommen hatte, „hat er mir auf den Weg geholfen.“ Dazu bezeichnete der Dombaumeister ihn als „Architekten, der gemacht hat, aber auch zurückrudern konnte, „wenn man ihn von anderem überzeugt hatte“. Alles in allem sei man ein gutes Team gewesen, wenn es auch mal schwierige Zeiten gegeben habe.

„Man hat uns aber auch machen lassen“, resümierte Wrede, „deshalb war unsere Arbeit auch effizient.“ An seinen ersten Aufstieg auf ein 48 Meter hohes Gerüst erinnerte er sich noch sehr gut. „Das hat mich schon Überwindung gekostet, denn die Gerüste waren damals wesentlich weniger komfortabel als heutzutage.“ Aber je öfter man hochgestiegen sei, umso routinierter sei man geworden.

Ein Nachfolger Wredes sei zwar bereits vorgesehen, jedoch sei dabei noch nicht alles in trockenen Tüchern, erklärte Barking. Deshalb wolle man den Namen noch nicht veröffentlichen.

(rava)
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