Neue Buchstabiertafel Ab sofort heißt es X wie Xanten

Xanten · Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat eine neue Buchstabiertafel veröffentlicht. Vornamen sind durch Städtenamen ersetzt worden. Deshalb heißt es nicht mehr X wie Xanthippe, sondern X wie Xanten.

 Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat mit der DIN 5009 „Ansagen und Diktieren von Texten und Schriftzeichen“ auch die finale Fassung der Buchstabiertafel veröffentlicht.

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat mit der DIN 5009 „Ansagen und Diktieren von Texten und Schriftzeichen“ auch die finale Fassung der Buchstabiertafel veröffentlicht.

Foto: DIN

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat am Freitag die DIN 5009 „Ansagen und Diktieren von Texten und Schriftzeichen“ veröffentlicht. Mit der Norm wurde auch die finale Version der neuen Buchstabiertafel mit Städtenamen vorgestellt. Ab sofort heißt es deshalb: X wie Xanten statt X wie Xanthippe.

Die Buchstabiertafel wird zum Beispiel verwendet, wenn Namen, E-Mail-Adressen oder Buchstabenkombinationen wie Aktenzeichen oder Kundennummern buchstabiert werden müssen. „Auf Ämtern, die Namen korrekt aufschreiben müssen, gehört das Ausbuchstabieren zum Tagesgeschäft“, erklärte das DIN. In kaufmännischen Berufen spiele die Buchstabiertafel ebenfalls eine Rolle. „Auch Privatpersonen kann sie die Kommunikation erleichtern.“ Die Anwendung der Buchstabiertafel ist aber freiwillig.

Bisher wurden vor allem Vornamen zum Buchstabieren genutzt – und zwar 16 Männer- und nur sechs Frauennamen. „Das entspricht nicht der Lebensrealität“, erklärte das Institut. Außerdem wurde noch eine Version der Buchstabiertafel verwendet, die auf die Zeit des Nationalsozialismus zurückging. Damals waren alle jüdischen Namen ersetzt worden, sodass aus David Dora und aus Nathan Nordpol geworden waren.

Bei der Überarbeitung entschied sich das DIN, von Vornamen wegzugehen. Es sei nicht möglich, alle relevanten ethnischen und religiösen Gruppen und auch noch geschlechtergerecht ausgewogen darzustellen, erklärte das Institut. Deshalb seien Städtenamen ein guter Kompromiss.

Im vergangenen Jahr wurde ein Entwurf veröffentlicht, der öffentlich kommentiert werden konnte. Daraufhin wurde die Buchstabiertafel noch einmal überarbeitet. Aus „A wie Augsburg“ sei „A wie Aachen“ geworden – um den Doppellaut „AU“ für „A“ am Wortanfang zu vermeiden, erklärte das DIN. „X wie Xanten“ blieb dagegen in der finalen Version. Xanten ist in Deutschland die einzige Stadt mit einem X am Anfang.

(wer)
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