Xanten Wohnen auf Schienen

Xanten · Die Stadt Xanten kauft von den Bahn AG deren auf dem Stadtgebiet nicht mehr genutzte Flächen. Damit wird unter anderem der Weg frei für die Erweiterung des Marienbaumer Neubaugebiets auf dem alten Raiffeisengelände.

Die Stadt Xanten wird alle nicht mehr genutzten Grundstücke der Deutschen Bahn AG kaufen. Ausgenommen sind die Bahnhofsgebäude in Xanten und Marienbaum. Der Haupt- und Finanzausschuss brachte den Ankauf in nichtöffentlicher Sitzung am Mittwochabend auf den Weg.

Auch über den Preis für den Kauf der Trassen ist in nichtöffentlicher sitzung beraten worden. Erfahrungsgemäß liegen die Forderungen der Bahn zwischen wenigen Cent und mehreren Euro pro Quadtratmeter – je nach der möglichen weiteren Verwendungsmöglichkeit der Grundstücke.

Wander- und Reitweg

Die dürften zumindest auf der Strecke der alten Boxteler Bahn in Birten sowie zwischen dem Trajanring nördlich der Innenstadt und weiter bis Richtung Labbeck eher gering sein. Dort, so Bürgermeister Christian Strunk, verlaufen ein Wander- und der Euregio-Reitwanderweg. Weitere Erschließungsmöglichkeiten gibt es kaum. Dazu erwirbt die Stadt die restliche Gleisstrecke nördlich des Xantener Bahnhofs in Richtung Marienbaum und in Marienbaum selbst den Bereich der alten Bahnhofsrampe und das Grundstück bis hin zum Baugebiet "Raiffeisengelände".

Sehr zur Freude von Werner Paessens. Der Ortsausschussvorsitzende (FBI) begrüßt den Ankauf ausdrücklich, schafft er doch die Möglichkeit zur Arrondierung des Neubaugebiets. Von den bisherigen elf Grundstücken rund um den alten, inzwischen abgerissenen Turm des Raiffeisenmarktes sind bereits drei an den Mann gebracht. Auf einem wurde bereits ein Haus errichtet.

Auf dem jetzt frei werdenden ehemaligen "Schienen-Grundstück" können weitere zehn Einfamilienhäuser entstehen. Die Grundstücke sind zwischen 450 und 500 Quadratmeter groß. "Für Marienbaum ist die Entwicklung der Fläche ein Segen", sagt Werner Paessens, findet sich doch das lange brachliegende, langegzogene Grundstück mitten im Dorf.

Mit der Einrichtung von drei bis vier Parkplätzen für die Pilgerbusse am Bahnhof werde ein weiterer Schritt für eine noch bessere Infrastruktur des Wallfahrtsortes getan, so Paessens, der allerdings noch mit Argusaugen auf das unweit gelegene, leerstehende Haus Deymann sieht, das zwar in der Liste der möglichen Xantener Hotelstandorte steht; ein Interessent war aber noch nicht zu finden.

Unzumutbar

Das Marienbaumer Bahnhofsgebäude selbst hat die Bahn schon vor geraumer Zeit an einen Privatmann verkauft. Nach einem Brand ist die Zukunft aber (noch) ungewiss. Auch das Xantener Bahnhofsgebäude möchte die Bahn AG wohl gerne verpachten oder veräußern. Über den avisierten Preis herrscht allerdings offensichtlich bei weitem kein Einvernehmen.

Dass die Toilettenanlage dort nicht mehr zugänglich ist, hat die politischen Gremien bereits mehrfach beschäftigt. Aber auch da gibt es keine Einigung: "Wenn wir nur die Toiletten anmieten und unterhalten würden, kostet uns das mehrere hunderttausend Euro", moniert Bürgermeister Strunk. Das sei unzumutbar.

(RP)
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