Willi-Fährmann-Gesamtschule Schulverband schafft sich selbst ab

Xanten · Der nächste Schritt ist getan, damit die Gesamtschule zu einer reinen Xantener Schule wird: Die Schulverbandsversammlung hat sich dafür ausgesprochen. Vorher hatten schon die Kommunalpolitiker in Sonsbeck und Xanten dafür gestimmt.

 Die Willi-Fährmann-Gesamtschule (Archiv).

Die Willi-Fährmann-Gesamtschule (Archiv).

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Die Schulverband Xanten-Sonsbeck wird Ende 2021 aufgelöst. Das hat die Verbandsversammlung am Donnerstagabend einstimmig beschlossen. Damit ist eine weitere Voraussetzung dafür erfüllt, dass Xanten vom 1. Januar 2022 an alleiniger Träger der Willi-Fährmann-Gesamtschule ist. Bisher teilt sich die Stadt die Trägerschaft mit der Gemeinde Sonsbeck.

Für den Schulträgerwechsel müssen beide Kommunen noch eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung unterzeichnen, die sie schon ausgehandelt haben. Außerdem muss die Bezirksregierung als obere Schulaufsicht zustimmen. Damit rechnen beide Kommunen, da die Bezirksregierung in die Beratungen zum Schulträgerwechsel einbezogen war. Die Politik in Xanten und in Sonsbeck hat dem Schulträgerwechsel schon zugestimmt.

Sonsbeck wird sich auch in Zukunft an der Finanzierung der Gesamtschule beteiligen, aber weniger als bisher. In diesem Jahr zahlt Xanten rund 1,74 Millionen Euro, Sonsbeck etwa 0,63 Millionen Euro. Bisher teilen beide die Kosten für Schüler aus anderen Kommunen auf. Künftig werden diese Ausgaben allein von Xanten getragen. Für Sonsbecks Zuschuss soll dagegen die Anzahl der Schüler aus der Gemeinde zugrunde gelegt werden. Außerdem will sich die Kommune über einen Beirat weiter einbringen.

Der Austritt aus der Trägerschaft falle Sonsbeck nicht leicht, sagte Bürgermeister Heiko Schmidt. Den Ausschlag habe der Wegfall des Standortes in der Gemeinde gegeben – bis 2019 war die Gesamt­schule in beiden Kommunen vertreten gewesen, dann nicht mehr, um Schülern und Lehrern die Fahrerei zu ersparen. Sonsbeck wolle der Gesamtschule aber treu bleiben, sagte Schmidt. Die Verhandlungen über die weitere Zusammenarbeit seien fair verlaufen. Das sagte auch Xantens Bürgermeister Thomas Görtz.

Es seien „schwierige Gespräche“ gewesen, aber sie hätten „nachbarschaftlich-freundschaftlich“ ein „vernünftiges Ergebnis“ erreicht. Das sei ein wichtiges Signal an Schule und Eltern. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit. Olaf Finke von Xantens SPD sagte, er bedaure die Entscheidung, den Zweckverband aufzulösen, „das ist ein Verlust für uns alle“, aber er trage die Entscheidung mit.

(wer)
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