Xanten Wie Siegfried und die Nibelungen reisten

Xanten · Im Museum an der Kurfürstenstraße zeigt eine Sonderausstellung, wo und wie es im Mittelalter langging.

 Museumsleiterin Anke Lyttwin erklärte den Besuchern zur Eröffnung der "Reise-Ausstellung" die Exponate.

Museumsleiterin Anke Lyttwin erklärte den Besuchern zur Eröffnung der "Reise-Ausstellung" die Exponate.

Foto: Christoph Reichwein

Eine Ausstellung über das Reisen im Mittelalter: Die Thematik kommt an. Schon zur Eröffnung der Ausstellung "Auf den Spuren der Nibelungen - Vom Reisen im Mittelalter bis zum modernen Nibelungentourismus" am Wochenende im Xantener Siegfriedmuseum fanden sich zahlreiche Gäste ein. Museumsleiter Anke Lyttwin zeigte sich zufrieden über die Resonanz. Seit 2012 leitet die Mediävistin, die die Geschichte des Mittelalters studiert hat, das Museum. Und Sonderausstellungen, das ist inzwischen ausgemacht, "ziehen".

Dem genauen Betrachter fällt auf dem Weg zu dem großen Ausstellungsraum ein großformatiger Aushang auf, auf dem den Unterstützern der Ausstellung gedankt wird. Dass das Andreasstift und das Nibelungenmuseum Worms noch vor dem Xantener Stiftsmuseum und dem Förderverein des Museums aufgeführt werden, erklärte sich den vielen Besuchern spätestens in dem Moment, als sie sich die Angaben zu den Leihgaben durchlasen: Viele der annähernd hundert Exponate stammen aus dem Museum der Stadt Worms, aus der Stadt, in der das Leben des Siegfried von Xanten sein tödliches Ende gefunden haben soll.

Die Ausstellung ist aber auch mit Stücken aus Privatbesitz, aus dem Stiftsmuseum und aus Museen anderer Städte ausgestattet. Glasvitrinen mit vielen bunt gemischten Exponaten, hochformatige Poster, Stoffkarten, eingerahmte Fotos und Spiele, eine Feuerstelle, ein Sekretär mit Pergamentrolle, ein aus Holz gefertigtes Pferd und ein Faksimile des römischen Straßennetzes zeugen vom Leben zu Siegfrieds Zeiten.

Besonderes Interesse finden die Infoplakate zur Entstehung des Nibelungenliedes und zum Reisen im Mittelalter. Dass Siegfried von Xanten zu den bekanntesten Sagengestalten des Mittelalters gehört und eine zentrale Rolle im Nibelungenlied spielt, war auch dem Besucher-Ehepaar Thomas und Hannelore Wöhlk aus Lübeck bekannt. "Wir sind hierhergekommen, um unser Wissen zum Mittelalter im Allgemeinen und zu den Nibelungen im Besonderen zu erweitern", erklärten die beiden, "und der Besuch der Ausstellung ist wirklich lohnenswert." Ein Paar aus Worms, also vom anderen Ende der "Siegfried-Route", fand es erfreulich, dass es mit vielen wertvollen Informationen zu den Reisegewohnheiten im Mittelalter nach Hause zurückkehren könne.

Mit vielen Prospekten und Karten zeigt die Ausstellung den Gästen allerdings nicht nur, wie die Menschen im Mittelalter reisten, sondern sie weist auch auf die Gebiete hin, in denen sehenswerte Spuren der Nibelungen-Saga zu finden sind. Man brauche nur die Ferienstraßen, die zum einen die Bezeichnung Nibelungenstraße und zum anderen die Bezeichnung Siegfriedstraße haben, zu bereisen, um sich auf die Spuren der Nibelungen zu begeben, legen die Infokarten nahe.

Die Sonderausstellung ist noch bis zum 4. Oktober während der normalen Öffnungszeiten des Museums zu sehen.

(hvh)
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