Interview: Jean-Pierre Van Aerde Wie fahrradfreundlich ist die Region?

Xanten · Bis Ende November können Radfahrer beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) die Fahrradfreundlichkeit ihrer Kommune bewerten. Die RP hat sich mit dem ADFC-Ortsgruppensprecher für Alpen, Sonsbeck und Xanten über die Aktion unterhalten.

 Jean-Pierre Van Aerde ist in Xanten viel mit dem Fahrrad unterwegs und kennt die örtlichen "Problemzonen".

Jean-Pierre Van Aerde ist in Xanten viel mit dem Fahrrad unterwegs und kennt die örtlichen "Problemzonen".

Foto: Armin Fischer

Zum sechsten Mal führt das Bundesverkehrsministerium in Zusammenarbeit mit dem ADFC in diesem Jahr den Fahrradklimatest durch. Was bringt es, bei diesem Test mitzumachen?

Jean-Pierre Van Aerde Mit diesem Test soll direkt ermittelt werden, wie fahrradfreundlich unsere Städte sind. Fahrradfahrer können mit ihrer Beteiligung aktiv daran mitwirken, die Strecken, die sie nutzen, zu verbessern und Schwachstellen zu beheben. Seit den ersten Befragungen hat sich auch bei uns schon viel getan, noch gibt es aber Verbesserungsbedarf.

Wo drückt in Xanten noch der Schuh?

Van Aerde Ein großes Problem ist das Radfahren in der Fußgängerzone. Eigentlich ist das Fahren mit dem Rad dort verboten, es kommt aber immer wieder vor, auch, weil die Radfahrer verunsichert sind. Da brauchen wir eine klare Regelung, an die sich Fußgänger und Fahrradfahrer halten können. In der Fußgängerzone und am Markt stehen Verbotsschilder, vor der Touristen-Information steht allerdings ein Schild vom NRW-Radwegenetz mit der Aufschrift: 100 Meter bis zum Markt.

Immer wieder ist von sogenannten Gefahrenpunkten die Rede. Wo sind die aus ihrer Sicht in Xanten?

Van Aerde Eine dieser sogenannten Stellen ist die B 57 Varusring in Höhe des Ärztehauses. Die Stelle, an der dort die Schulkinder die Straße überqueren, ist extrem gefährlich.

Sind die Anforderungen für die Kommunen größer geworden, wenn es um den Fahrradverkehr geht?

Van Aerde Auf den Straßen sind immer mehr Pedelecs unterwegs, die nicht nur schnell sind, sondern es älteren Leute ermöglichen, länger mit dem Fahrrad zu fahren. Das führt dazu, dass immer mehr Radfahrer auf den Straßen sind. Auf diese Entwicklung müssen sich die Städte einlassen.

Für Großstädte gilt beim Fahrrad-Klimatest eine Mindestzahl an Teilnehmern, damit die Ergebnisse in die Wertung einfließen. Wie viele Xantener müssen mitmachen?

Van Aerde Wir als kleine Stadt brauchen nur 50.

Wo gibt es die Fragebögen?

Van Aerde Den Fragenkatalog gibt es im Internet unter www.farradklima-test.de zum Herunterladen, und auch auf der Seite des ADFC. Ausreichend viele Exemplare werde ich aber auch im Foyer des Rathauses auslegen.

Was ist, wenn die Xantener Radfahrer ihre Region negativ bewerten sollten?

Van Aerde Dann sehe ich die Stadt und den Bürgermeister in der Pflicht, sich damit zu beschäftigen. Die Ergebnisse werden immerhin auch in Berlin gelesen, weil die Studie ja durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird. Sebastian Fuhrmannführte das Gespräch.

(RP)
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