Hilfe für Flut-Opfer Werbeagentur in Sonsbeck öffnet Spendenlager

Sonsbeck · Das Sonsbecker Unternehmen Rossimedia sammelt am Montag, 19. Juli, von 7 bis 18 Uhr Sachspenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe. Seit Ankündigung der Aktion ist das Telefon nicht mehr still.

 Rossimedia bringt die Spenden mit eigenen Transportern nach Aachen.

Rossimedia bringt die Spenden mit eigenen Transportern nach Aachen.

Foto: Rossimedia/Rossmedia

Normalerweise unterstützt die Werbeagentur Rossimedia aus Sonsbeck Unternehmen als flexibler Dienstleister im Bereich Digital- und Printmedien. Am Montag widmet sich die Unterstützung der Mitarbeiter aber ganz den Opfern der Hochwasserkatastrophe. Rossimedia öffnet am Montag, 19. Juli, von 7 bis 18 Uhr an ihrem Firmensitz an der Danziger Straße 8 ein Sammellager für alle Personen, die mit ihren Sachspenden den Menschen in den betroffenen Gebieten helfen wollen. Tags darauf werden die Hilfsgüter mit firmeneigenen Transportern zum Deutschen Roten Kreuz nach Aachen gefahren. 

Die Idee dazu hatte Tim Tischner, der im Vertrieb der Werbeagentur tätig ist. „Wir hatten unheimliches Glück, dass unsere Region von den Starkregenereignissen weitgehend verschont geblieben ist. Bis auf ein paar Tage schlechtes Sommerwetter ist bei uns ja nichts passiert“, sagt er. Zugleich habe er mit vielen Menschen gesprochen, die den Opfern in den Hochwasserregionen helfen wollten, aber nicht genau wussten, wie. „Also dachte ich, in unserem Betrieb stehen doch genügend Fahrzeuge und Fahrer zur Verfügung. Warum sollten wir diese nicht nutzen, um schnelle, ganz unbürokratische Hilfe zu leisten“, sagt Tischner. 

Geschäftsführer Markus Ross war sogleich begeistert von der Idee. Und nicht nur er. „Es haben sich gleich viele Kollegen gemeldet, die sich bereiterklärt haben, ehrenamtlich Sachspenden anzunehmen und die Transporter zu bepacken“, erzählt Tischner. „Und als die Wäscherei Brüx aus der Nachbarschaft von der Aktion erfahren hatte, bot sie auch gleich an, ein Fahrzeug und einen Fahrer bereitzustellen.“

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Beides werde laut Tischner vermutlich auch gebraucht. Denn seitdem das Unternehmen ihre Sammelaktion auf der Social-Media-Plattform Facebook ankündigte, hält das Telefon nicht mehr still. Auch in den Kommentaren unter dem Post sagten zahlreiche Menschen ihre Unterstützung zu. „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Leute. Mit so einer Resonanz hatten wir nicht gerechnet“, sagt Tischner.

Die Warenannahme am Montag laufe neben dem Normalbetrieb des Unternehmens. „Wir sind mit der gesamten Mannschaft vor Ort und können die Kräfte bei Bedarf umverteilen“, so Tischner. Um den Ehrenamtlichen die Arbeit zu erleichtern, bittet Tischner aber darum, die Sachspenden möglichst in Tüten oder Kartons zu verpacken und darauf zu schreiben, was drin steckt. Gebraucht werden vor allem Kleidung, Decken, Schlafsäcke sowie Hygieneartikel, Windeln und Kinderspielzeug. Auch haltbare Lebensmittel, Tiernahrung und Getränke sind willkommen. Geldspenden werden hingegen nicht angenommen. Tischner: „Viele Menschen stehen nach den Überschwemmungen vor dem Nichts. Und wenn Hilfe so leicht und unbürokratisch funktioniert, spricht eigentlich nichts mehr dagegen mitzumachen.“ Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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