Unsere Woche Wenn einem die Dinge klein und nichtig vorkommen

Xanten · Blickt man auf diese Woche zurück, ist man geneigt zu sagen: Man sollte sich über viele Dinge überhaupt nicht aufregen, weil sie im Vergleich zu dem, was in Paris passiert ist, klein und nichtig erscheinen. Der blutige Terror der IS-Mörder macht einen sprach- und fassungslos.

Miriam Heilen, eine junge Bönninghardterin, war mittendrin. Erst beim Länderspiel, später in der Stadt. Die Studentin ist körperlich ungeschoren davongekommen. Wir hoffen, dass sie die traumatischen Erlebnisse auch seelisch verarbeitet. Wir sind ihr dankbar, dass sie Anfang der Woche die Kraft gefunden hat, für uns alle bewegend, von dieser Horror-Nacht zu berichten.

Das Leben geht weiter, und so wie Miriam Heilen auch künftig hoffentlich unbeeindruckt von den Erlebnissen die Uni in Paris besuchen wird, sollten auch wir uns nicht beirren lassen. Bundesligaspiele, Konzerte, Weihnachtsmärkte - die Freude an solchen Veranstaltungen dürfen wir uns nicht von Menschen kaputtmachen lassen, die nichts als Hass und Gewalt verbreiten wollen.

Zurück in den Alltag der niederrheinischen Kleinstädte. In Rheinberg hat endlich einer den Mund aufgemacht: Bernd Scheid, Geschäftsführer des Awo-Kreisverbands, hat in einem Pressegespräch zum Ausdruck gebracht, wie sehr ihn die ganze Diskussion um den geplanten Verwaltungsbau an der ehemaligen Montessorischule irritiert hat. Nach drei Jahren Beschäftigung mit diesem Thema sei er davon ausgegangen, dass alles in trockenen Tüchern sei.

Ist es aber nicht. Die Bürgerinitiative denkt laut über ein Bürgerbegehren nach. Unterdessen feilen die Fraktionen und das fraktionslose Ratsmitglied Ulrich Hecker an einer gemeinsamen Erklärung. Wir sind gespannt auf den Wortlaut und wundern uns, dass so wenige Wochen nach der Bürgermeisterwahl offenbar wieder eitel Sonnenschein herrscht in der Kommunalpolitik. Oder sollte die Damen und Herren ein schlechtes Gewissen antreiben?

Wirklich Freude macht es, den inzwischen freien Blick auf das Aumund-Hotel zu richten. Ganz aktuell ist auch der geschwungene Schriftzug "Hotel am Fischmarkt" auf die Fassade montiert. Ende nächster Woche wird dort Eröffnung gefeiert. Eine Einrichtung mit Gastronomie, die Rheinberg definitiv guttun wird!

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende! UWE PLIEN

(RP)
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