Xanten Weihbischof segnet "Ölbergstation" ein

Xanten · In der Mitgliederversammlung des Dombauvereins bedankte sich dessen Vorsitzender Hans-Wilhelm Barking bei der Spenderfamilie Spethmann. Inzwischen gibt es 405 Mitglieder - Tendenz weiter steigend.

 Weihbischof Rolf Lohmann segnete die rekonstruierte Steinskulpur vor dem Südportal des Doms ein.

Weihbischof Rolf Lohmann segnete die rekonstruierte Steinskulpur vor dem Südportal des Doms ein.

Foto: Armin Fischer

In einer kleinen Feierstunde hat Weihbischof Rolf Lohmann die zur "Berendonkschen Gruppe" am Südportal des Doms gehörende "Ölbergstation" gesegnet. Die spätmittelalterliche Steinskulptur, die von einem Kanoniker namens Berendonk gestiftet worden war, ist in zweijähriger Filigranarbeit von Steinmetz Hilmar Müller rekonstruiert worden (die Redaktion berichtete). Hans-Wilhelm Barking, Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung des Dombauvereins, dankte in seiner Rede bei der Einsegnung und in der anschließenden Mitgliederversammlung insbesondere dem inzwischen verstorbenen früheren Thyssen-Manager mit Xantener Wurzeln, Prof. Dr. Dieter Spethmann, dessen Töchter Christiane Spethmann und Ulrike Schmid, die eigens für diese Anlässe in die Domstadt gekommen waren.

Spethmann hatte gemeinsam mit dem (Niederrhein-)Historiker Prof. Dr. Dieter Geuenich von der Universität Duisburg-Essen und dem Dombauverein die Initiative zur Rekonstruktion der "Ölbergstation" ergriffen und gut 140.000 Euro gestiftet. Die Spethmann-Töchter gaben nach der Versammlung zu verstehen, dass ihr verstorbener Vater ganz in ihrem Sinne gehandelt habe, als er mit einer großzügigen Spende zur Restaurierung der "Ölbergstation" beigetragen habe.

Von den zur Zeit 405 Migliedern - Barking: "Die Tendenz ist weiter steigend." - waren rund 100 zur Versammlung in den Kapitelsaal des Doms gekommen. Unter ihnen war auch Hela Kempkes, die sich dem Dombau-Verein in besonderer Weise verbunden fühlt. Denn sie wisse, was der Verein geleistet habe, ließ sie in einem kurzen Gespräch vor der Eröffnung der Sitzung wissen. "Ich habe während meiner Kindheit in den Trümmern des Doms gespielt. Für mich grenzt es an ein Wunder, dass der Dom sich dank der Arbeit des Dombauvereins und dank der Zuwendungen vieler edler Spender wieder zu einem solch prachtvollen Gebäude entwickelt hat."

Der zweite Vorsitzende des Dombauvereins, Adrian Thyssen, gab eine detaillierte Bilanz über die Ausgaben und die Einnahmen des Vereins, ohne dessen Wirken der Dom nicht erhalten werden kann. Ein Großteil der Einnahmen von mehreren 100.000 Euro ist Förderprogrammen zu verdanken. Die größte Summe im vergangenen Jahr - 250.000 Euro - stammt aus dem Haus von Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien. Hinzu kommen zum Beispiel noch Einnahmen aus Konzerten und Zuwendungen aus dem Spiel 77.

Birte Frie übermittelte als Kassenprüferin ihre Zustimmung zum Jahresabschluss. Für sie wird, da sie turnusmäßig aus dem Amt ausscheiden muss, Melanie Mehre tätig werden. Rainer Opitz bleibt weiterhin als zweiter Kassenprüfer im Amt. Nach der Entlastung des Vorstandes stand dann a ein Wahlgang an: Hans-Wilhelm Barking wurde von der Versammlung einstimmig als Vorsitzender des Vereins im Amt bestätigt.

Mit großem Interesse verfolgten die Veranstaltungsteilnehmer den Bericht von Johannes Schubert, dem Leiter der Dombauhütte. In Wort und Bild erklärte Schubert die vielen Arbeitsbereiche und die seiner Mitarbeiter, zu denen zum Beispiel auch die als Glasrestauratorin arbeitende Franziska Koch zählt und außerdem eben Hilmar Müller, der für seine Rekonstruktion der Ölbergstation bereits 2015 mit dem Peter-Parler-Preis ausgezeichnet worden ist.

Diesen Preis vergeben die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV) alljährlich für besondere Leistungen im Steinmetzhandwerk im Bereich der Restaurierung und Denkmalpflege .

(hvh)
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