Weihbischof Lohmann „Für jeden ist in der Kirche Platz“

Xanten · Niederrhein-Bischof Rolf Lohmann spricht sich gegen Ausgrenzung aus.

 Der Ostergottesdienst mit Weihbischof Rolf Lohmann wurde aufgezeichnet und ist auf Youtube abrufbar.

Der Ostergottesdienst mit Weihbischof Rolf Lohmann wurde aufgezeichnet und ist auf Youtube abrufbar.

Foto: Youtube/Propsteigemeinde St. Viktor

Weihbischof Rolf Lohmann hat die Gläubigen dazu aufgerufen, in der Kirche „für Lebendigkeit, Veränderung und neuen Schwung zu sorgen“. Ein „Weiter so“ dürfe es ebenso wenig geben wie ein „Zurück“, forderte Lohmann in seiner Predigt im Ostergottesdienst, der aufgezeichnet und auf Youtube veröffentlicht wurde. Der Weihbischof machte deutlich: „Für jeden ist in unserer Kirche Platz.“ Ausgrenzung dürfe es nicht geben. Offene Türen seien gefragt. „Wenn unsere Überlegungen doch dahin gingen, wie wir Menschen für die Botschaft gewinnen und nicht, warum wir sie ausschließen sollen, dann wäre vieles gewonnen.“

Der Ostergottesdienst war auch für Lohmann eine besondere Erfahrung gewesen. Wegen der Corona-Krise feierte der Regionalbischof für den Niederrhein und Recklinghausen im St.-Viktor-Dom in Xanten vor leeren Kirchenbänken, jedoch über die modernen Medien mit der Gemeinde verbunden. Der Gottesdienst ist auf Youtube auf dem Kanal „Propsteigemeinde St. Viktor“ abrufbar.

In seiner Predigt appellierte der Weihbischof an die Gläubigen, das Leben in den Blick zu nehmen. Auch wenn die Menschen wüssten, wie sich der Tod anfühle: „Der körperliche Tod ist das Eine, aber die anderen Tode mitten im Leben machen das Leben oft noch schwerer: der Abschied von Menschen, das Scheitern von Beziehungen und Plänen; der Tod, wie er uns in diesen Tagen ins Haus kommt in der Gestalt von Corona, Terror, Krieg, Flüchtlingsschicksal, Hass unter den Völkern, Verfolgung der Christen. Wir wissen um den Neid, der herrührt aus dem Vergleich mit anderen, denen es scheinbar besser geht als uns, und der uns zerfressen kann wie der Wurm die Wurzel einer Pflanze. Der Tod ist kalt und dunkel, hässlich und auch brutal.“

Das Leben in den Blick zu nehmen, bedeute jedoch nicht, „von einem Event zum nächsten zu hasten“ oder dem nachzueifern, was in der Werbung versprochen werde, erklärte Lohmann. Christus sage: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Seine Auferstehung sei der Beweis dafür, dass dieser Satz von Gott selbst eingelöst werde: „Auferstehung – das ist eine Wirklichkeit, zu der uns der Zugang fehlt, ebenso wie das Leben, das mit ihr verbunden ist.“

(wer)
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