Weihbischof Rolf Lohmann Covid-19-Erkrankung war „eine Grenzerfahrung“

Xanten · Mitte Dezember war bei Weihbischof Rolf Lohmann eine Corona-Infektion nachgewiesen worden. Zunächst hatte er nur leichte Symptome, aber dann bekam er eine Lungenentzündung und hohes Fieber. „Nach dem, was ich erlebt habe, kann ich nur jedem zur Impfung raten“, sagt er.

 Weihbischof Rolf Lohmann (Archiv).

Weihbischof Rolf Lohmann (Archiv).

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Weihbischof Rolf Lohmann erholt sich langsam von einer Infektion mit dem Coronavirus. „Ich fühle mich von Tag zu Tag fitter, und auch die Untersuchungen der vergangenen Tage zeigen, dass ich auf einem guten Weg bin“, teilte der 57-Jährige mit. „Aber die Krankheit hat langwierige Folgen, daher muss ich mich derzeit noch schonen.“

Mitte Dezember war Weihbischof Lohmann positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zunächst habe er nur leichte Symptome gehabt, aber nach zehn Tagen habe sich daraus eine beidseitige Lungenentzündung mit hohem Fieber entwickelt, erklärte das Bistum Münster. Deshalb sei ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt notwendig gewesen. Das Weihnachtsfest habe der Weihbischof aber in seiner Wohnung in Xanten feiern können, wenn auch allein und in Quarantäne. Inzwischen seien mehrere Viren-Tests negativ ausgefallen, so dass er nicht mehr in Isolation bleiben müsse. In den nächsten Wochen werde er sich dennoch stark zurücknehmen und noch nicht jeden Termin wahrnehmen können, der ursprünglich geplant gewesen war.

Die Diagnose im Dezember habe ihn „wie ein Schlag getroffen“, erklärte Lohmann. Er habe nach dem positiven Test dem Gesundheitsamt alle Kontakte mitgeteilt, die sich bei ihm möglicherweise infiziert haben könnten. „Und dann habe ich hier in der Quarantäne erstmal weiter gearbeitet, zum Beispiel Mails beantwortet und an Videokonferenzen teilgenommen, weil ich mich relativ gut fühlte.“ Bald habe er jedoch gemerkt, dass er immer schwächer geworden sei. „Zur Abklärung bin ich zum Krankenhaus gefahren“, berichtete der Weihbischof. „Dort wurde ich umgehend stationär aufgenommen.“

Die schwere Erkrankung sei „eine Grenzerfahrung“ gewesen, berichtete Lohmann weiter. Im Krankenhaus habe er erlebt, „dass das Pflegepersonal und die Ärztinnen und Ärzte dort Unglaubliches leisten“. Er sei allen, die ihn gepflegt und medizinisch versorgt haben, sehr dankbar. „Ich habe Hochachtung vor diesen Menschen.“ Geholfen hätten ihm auch die zahlreichen Genesungswünsche und Gebete, die er erhalten hat. „Es baut einen auf, wenn man weiß, wie viele Menschen an einen denken.“

Die eigene Erfahrung habe seine Sicht auf die Krankheit verändert: „Schon vorher wusste ich, dass man dieses Virus nicht auf die leichte Schulter nehmen darf“, sagte Lohmann. „Aber nun blicke ich jeden Abend ganz anders auf die Infektionszahlen, die in den Nachrichten genannt werden, und nehme mit großem Schrecken wahr, wie hoch sie noch immer sind. Nach dem, was ich erlebt habe, kann ich nur jedem Menschen zur Impfung raten, sobald sie möglich ist.“

(cb/wer)
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