Xanten Wardter Ehrenmal wird renoviert

Xanten · Mitglieder der St.-Willibrord-Bruderschaft entfernten die Bepflanzung.

Seit Jahrzehnten erinnert das Wardter Ehrenmal an die Toten des Zweiten Weltkriegs. Mitglieder der St.-Willibrord-Bruderschaft, die erst in den 50er Jahren aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrten, setzten sich für einen Gedenkort für ihre gefallenen Kameraden und zivilen Opfer ein. Es sollte ein Kunstwerk werden, das vom ganzen Dorf mitgetragen wurde.

Schon die Finanzierung gibt einen Hinweis auf die damalige Bedeutung des Projekts. Alle Wardter erklärten sich bereit, den Lohn für eine bestimmte Anzahl Arbeitsstunden zu spenden. Das ermöglichte einen Auftrag an den Düsseldorfer Kunst-Professor Ewald Mataré, einen von den Nazis verfemten Künstler, dessen Werke im Dritten Reich als "entartet" galten.

Der "Gefallene Krieger" vor der Klever Stiftskirche ist ein anderes Gefallenendenkmal von Mataré. An den Domen zu Köln und Salzburg finden sich weitere Werke dieses bedeutenden Bildhauers - und eben in Wardt. Darauf ist die Wardter Bruderschaft stolz und pflegt seitdem die Anlage auf dem Friedhof, die sich eher ungewöhnlich darstellt. Von drei Seiten gelangt man über Stufen auf ein Podest, auf dessen vierter Seite sich ein Kreuz befindet.

In der Mitte liegt ein großer Metallschild, auf dem die Namen aller Kriegstoten und -vermissten aus Wardt eingelassen sind. Zwischen den Stufen befinden sich vier Hochbeete mit immergrünen Bodendeckern und jahreszeitlich wechselnden Blühpflanzen. Nach über sechzig Jahren müssen nun allerdings sowohl das gemauerte Denkmal als auch die metallenen Elemente gründlich renoviert werden. Auf der Suche nach Unterstützung für den Erhalt des Ehrenmals wurde Brudermeister Heinz-Josef Bühren überrascht.

Das Land stellt nach Vermittlung der Stadt die notwendigen Mittel bereit, um das Kunstwerk fachmännisch herrichten zu lassen. Zur Vorbereitung entfernte eine Einsatztruppe der Bruderschaft unter Leitung von Gärtnermeister Wilhelm Willemsen die gesamte Bepflanzung. Willemsen, selber zehn Jahre Brudermeister, freut sich und verspricht eine schöne Neubepflanzung am Ende der Arbeiten.

(RP)
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